Die wegotmusic.de-Kochbücher Geschenktipps zum Fest

Die wegotmusic.de-Kochbücher Geschenktipps zum Fest

Weihnachten steht vor der Tür. Zeit für Geschenke für die Lieben und für sich selbst. Und weil Musikfans ja bekanntermaßen auch mit anderen Sinnen genießen, ist es mittlerweile gute Tradition, dass die wegotmusic.de-Redaktion kurz vor dem Fest auch über den musikalischen „Tellerrand“ hinausschaut. Und zwar sprichwörtlich. Denn mit Kochbüchern kann man an dieser Stelle nichts falsch machen: Sie bereiten schon beim Lesen Spaß und danach beim Kochen und Zubereiten sowieso. Zwar sind die Regale der Buchhandlungen zum Bersten gefüllt mit Kochbuch-Literatur, doch nur die wenigsten Neuerscheinungen zum Thema Essen sind wirklich empfehlenswert. Hier unsere Empfehlungen für die kulinarische Inspiration zum Fest der Feste:

DIE GESCHICHTEN HINTER DEN REZEPTEN

Wer bei englischer Küche die Nase rümpft, kennt Nigel Slater nicht. Er ist neben Jamie Oliver der größte englische Starkoch am Herd, seine Kochbücher stürmen auch in Deutschland regelmäßig die Bestsellerlisten. In seinem Leben dreht sich alles ums Essen und Genießen.Slater Slater hat die Begabung, den Leser auf verführerische Art an seinen Sinneserfahrungen teilhaben zu lassen. Was nach komplizierter Gourmetküche klingt, erklärt Slater auf lebendige und leicht verständliche Weise in seinem neuen Buch „A Cook’s Book“. Seine Rezepte sind nicht in Stein gemeißelt, sondern können und sollen ergänzt, verändert und nach den eigenen Wünschen interpretiert werden.

Im Grunde erzählt er die Geschichten hinter den Rezepten. Wie schon so oft bewiesen, schafft er es, in seinen Texten die Balance zwischen Bodenständigkeit und Poesie zu halten. Für Slater steht fest: „Die Wahrheit ist, gutes Essen hat mit nichts anderem als dem einfachen Kochen von guten Zutaten zu tun“. Und noch einen wichtigen Rat gibt Slater seinen Lesern: Folge deinem Appetit und lass dich nicht von Rezepten und Kochregeln unter Druck setzen. Der Mann kann nicht nur kochen, sondern schreibt über das Kochen und Essen ganz unprätentiös und dabei unglaublich geistreich ohne jede Eitelkeit. Fazit: So einfach wie genial. Ein wahrer Schatz!

Nigel Slater: „A Cook’s Book“, Dumont Verlag, 512 Seiten, 42 Euro.

EINFACH UND VEGAN HEISST DIE DEVISE

Die Rezepte von Zineb Hattab sind von Spanien und Marokko inspiriert. Die junge Spitzenköchin der Zürcher Gastroszene, zeigt wie fleischlose Küche auf hohem Niveau geht. Nun hat sie ihr eigenes Kochbuch herausgebracht. „Taste of Love“ ist eine Hommage an ihre Herkunft und eine Sammlung ihrer liebsten Rezepte. Der Band kommt ausschließlich mit pflanzlichen Produkten aus, spart aber nicht an Gewürzen. Die Gurken-Sanddorn-Ceviche gelingt etwa deshalb gut, weil reichlich Kurkuma, getrocknete Aprikosen, Ingwer und Thai-Chili als Partner verwendet werden.

Hattab hängte ihre Karriere als Software-Ingenieurin an den Nagel und absolvierte Praktika in verschiedenen Ländern. Bei einigen der besten Chefs der Welt hat Hattab das Handwerk gelernt – etwa bei Andreas Caminada oder im Dreisterne-Restaurant „Osteria Francescana“ bei Massimo Bottura.

Drei vegane Rezepte seien an dieser Stelle besonders empfohlen: Knoblauchknoten zum Snacken, Paella mit Allioli zum Löffeln, Caramelflan (Hattabs Lieblingsdessert).Dieses Werk ist ein gutes Beispiel dafür, wie gut vegane Kochbücher mittlerweile sind: kreativ, spannend zu lesen, kulinarisch vielseitig und überzeugend. Gehört ins Regal jedes Kochbegeisterten. Ganz großes Kochkino!

Zineb Hattab: „Tast of Love“, AT-Verlag, 333 Seiten, 46 Euro.

ZAUBER DER GEWÜRZE – EIN KOMPENDIUM

Das Buch bietet eine enorme Bandbreite an gesunden Zutaten und erklärt ausgefeilte Techniken raffinierten Würzens. Mit Erläuterungen über die Anwendung und Wirksamkeit von Gewürzen, Kräutern, Wurzeln und Blüten lässt es diesbezüglich keine Wünsche offen. Der Autor, der indisch-amerikanische Fotograf, Koch und Kolumnist Nik Sharma, hat ein ebenso ästhetisches wie innovatives Kochbuch zusammengestellt.

Jetzt ist sein bahnbrechendes Werk auch auf Deutsch erschienen. „Zauber der Gewürze“ liefert auf knapp 300 Seiten visuellen Genuss und ist gleichzeitig eine kulinarische Fundgrube. Dass der Mann nicht nur kochen kann, sieht man sofort. Sharma ist auch ein begnadeter Fotograf. Seine Fotos stecken voller Atmosphäre, sind perfekt durchkomponiert und wirken doch spontan und lebendig. Gut hundert Rezepte sind im Buch versammelt. Gekonnt verbindet er dabei die Esskulturen seiner alten indischen und seiner neuen amerikanischen Heimat. Zum Beispiel wenn er Chicken-Nuggets mit knuspriger Curryblatt-Panade zubereitet und dafür tief in die indische Gewürzkiste greift. Oder Caprese-Salat mit süßem Tamarinden-Dressing. Oder wenn er seine gerösteten Karotten mit Sesam, Chili und Nori serviert. Und, und und!

Seine Beschreibungen und Anleitungen sind gut verständlich und ausführlich. Dieses Kochbuch begeistert mit seiner Systematik, mit erstklassigen Fotos und durchdachten Rezepten. Ein großer Wurf!

Nik Sharma: „Zauber der Gewürze“ – Indisch-westliche Küche neu komponiert, Narayana Verlag, 292 S., 29,90 Euro.

DIE ANATOMIE DES GUTEN KOCHENS

Und noch ein bemerkenswertes Buch von Nik Sharma gilt es zu würdigen und in den höchsten Tönen zu loben. Der deutsche Titel „Die Anatomie des guten Kochens“ klingt zwar eher theoretisch und akademisch, aber bei Licht betrachtet steckt viel mehr dahinter.Der gelernte Molekularbiologe Sharma hat in diesem Buch sein ganzes Wissen verpackt.Seine Fotos sind einfach großartig, sein Blog „A Brown Table“, optisch und inhaltlich klasse und sei hier wärmstens empfohlen.

Wer hinter die Kulissen der geschmacklichen Wahrnehmung blicken, Rezepte verstehen und damit einzigartige Geschmackserlebnisse kreieren will, ist bei Nik Sharma genau richtig.In „Die Anatomie des guten Kochens“ bringt Nik Sharma uns nicht nur die Vielfalt des Geschmacks näher, sondern zeigt uns auch in wunderbaren Kreationen, wie einfach man ein tiefgründiges Mundgefühl und gleichzeitig ein außergewöhnliches Aussehen auf den Tisch zaubert. Ob lang gegarte Spareribs mit Malz-Essig und Kartoffelpüree, Tomaten-Aachari-Polenta-Tarte oder Geröstete Früchte mit Kaffee-Miso-Tahin – hier findet man kräftige, vollmundige und aromatische Rezepte, die man einfach gut kochen kann und nie dagewesene Geschmacksexplosionen verursachen.Dieses wissenschaftlich fundierte Kochbuch ist ein Klassiker!

Nik Sharma: „Die Anatomie des guten Kochens“, EMF-Verlag, 350 Seiten, 36 Euro

NEUE FISCHREZEPTE VON DER FLOSSE BIS ZUR KIEME

Eines vorweg: dies ist kein normales (Koch-)Buch über Fisch. Im Vordergrund steht vielmehr die minimale Verschwendung und der maximale Geschmack von Fisch. In seinem neuen Buch „Take One Fish – The new school of scale-to-tail“ (deutsche  Ausgabe „Man nehme einen Fisch“) verrät der australische Koch und Fischhändler Josh Niland nicht nur seine wichtigsten Ratschläge zu Kauf und Lagerung (er lässt zum Beispiel Fische an Fleischerhaken reifen), sondern er dokumentiert auch was falsch läuft mit dem Fisch und dem Fischkonsum.Kritik übt der Autor vor allem daran, dass wirnur 50 Prozent vom Fisch essen. Dabei könnten wir viel mehr verwerten. Die Hälfte landet im Müll.Würden wir den verwertbaren Teil von Seafood auf 70 Prozent erhöhen, ergäbe das bei den 150 Millionen Tonnen, die wir jährlich verspeisen, ein zusätzliches Potenzial von etwa 57 Millionen Tonnen.Neue Fisch-Rezepte von der Flosse bis zur Kieme stellt Niland natürlich auch vor: 60 nachhaltige Zubereitungsvorschläge (gegrillt, gebacken, paniert, gefüllt, geräuchert oder trockengereift) für 15 gängige Fischarten. Fazit: Fischküche zeitgemäß interpretiert. Mit Sicherheit eines der wichtigsten Bücher zum Thema Fischkonsum und Fischküche.

Josh Niland: „Man nehme einen Fisch“, Prestel Verlag, 271 Seiten, 38 Euro.

NOCH MEHR REZEPTE FÜR JEDEN TAG       

Claudio Del Principe beschert uns in regelmäßigen Abständen ein schönes Kochbuch. Sein neustes Werk heißt „a casa“ 2.Sein Blog „Anonyme Köche“ gilt als Perle unter den deutschsprachigen Foodblogs. Er liebt die Reduktion aufs Wesentliche und entfacht damit die Leidenschaft fürs Kochen und Genießen.Wenn Principe über Zutaten und Zubereitung schreibt, wird es sinnlich. Sein Erfolgsbuch „a casa “ hat nun einen Nachfolger – mit weiteren Rezepten für jeden Tag und vielen Tipps. Bei ihm geht es immer um gutes Essen zu Hause – das alltägliche, das auch richtig gut sein kann, wenn es mit Leidenschaft gemacht wird. Wieder stellt er Rezepte vor, die einfach nachzubereiten sind; dazu gehören auch Nudeln mit leckeren Füllungen oder eine geschmorte Lammbrust. Das Besondere an Del Principes Kochbuch: Er sagt, worauf es bei gutem Essen ankommt. Von veganen Ersatzprodukten hält er überhaupt nichts, dafür begeistert er sich für frisches Gemüse wie Artischocken, Kohlrabi und Catalogna. „a casa 2 – Inspirationen für jeden Tag“ besticht nicht nur mit leckeren Rezepten, sondern ist auch anregend fotografiert und gut geschrieben. Ein Kochbuch für Jeden und Jede.

Claudio Del Principe: „a casa 2“ -Noch mehr Inspirationen für jeden Tag, AT-Verlag, 247 Seiten, 39 Euro.

OTTOLENGHI IST DER KOCH DER STUNDE

Yotam Ottolenghi, Israeli mit deutschen und italienischen Großmüttern, hat sieben Bestseller-Kochbücher veröffentlicht. In London betreibt er fünf Feinkostläden und zwei Restaurants, die Kultstatus haben. Ferner schreibt er Kolumnen für den „Guardian“ und die „New York Times“. Nun hat er ein neues Kochbuch „Extra Good Things“ geschrieben, zusammen mit Mitarbeiterin und Co-Autorin Noor Murad. Besonders mit seinen vegetarischen Gerichten prägte er einen ganz neuen Kochstil. Aber auch Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte bereitet er erstklassig und aufregend zu.

Im Grunde macht er aus einfachen Zutaten etwas ganz Besonderes.Sein bewusster Umgang mit Lebensmitteln, sein Talent Gemüse gerne mal zum Hauptakteur auf dem Teller zu machen und sein Mut, Zutaten ganz anders zuzubereiten, ist modern und passt in unsere Zeit.Wie ein gutes Essen großartig wird, zeigt er und sein Test Kitchen-Team mit kreativen, geschmacksintensiven und alltagstauglichen Gerichten. Resümee: Dieses Kochbuch aus der Ottolenghi-Testkitchen ist für alle gedacht, die ihre Kochkunst um die Ottolenghi-typische Raffinesse erweitern und jeden Tag Freude, Kreativität und Genuss in ihre Mahlzeiten bringen wollen.

Yotam Ottolenghi Test Kitchen: „Extra Good Things“, Dorling Kindersley Verlag, 256 Seiten, 24,95 Euro.

80 REZEPTE FEIERN DIE TOMATE

Paradeiser, Paradiesapfel oder gar Liebesapfel wird sie genannt, die Tomate. Sie hat viele Namen und noch viel mehr Sorten.Ob frisch und sonnengereift im Sommer, konserviert im Glas oder in der Dose im Winter: Die Tomate ist ein Allrounder. Mit 80 neuen, leicht umzusetzenden Rezepten feiert Claire Thomson, bekannte britische Köchin, Bestsellerautorin und Kolumnistin, die unterschiedlichen Aromen und die enorme Vielfalt dieser einzigartigen Frucht. Nur eine Handvoll Produkte bieten die fünf Aromenprofile – süß, salzig, sauer, bitter und umami -, auf einmal und Tomaten gehören dazu. Tomaten verleihen Gerichten Tiefe. Sie verfeinern Saucen, machen sie cremig und samtig.

Die Autorin stellt die unterschiedlichen Aromen und die enorme Vielfalt dieser einzigartigen Frucht vor, angefangen von Tomaten-Chili-Marmelade, Tomaten-Feta-Salat zu geröstetem Tomaten-Aïoli bis zum Tomaten- Safran-Risotto oder Tomaten-und-schwarze-Oliven-Lamm-Ragout. Erfreulich auch, dass viele neue und wirklich gute Rezepte zum Zuge kommen. Ein schön bebildertes, abwechslungsreiches Kochbuch und eine Hommage an die Tomate.

Claire Thomson: „Tomate“, Sieveking Verlag, 204 Seiten, 36 Euro.

GENUSSREGION SÜDTIROL – MODERNE ERGÄNZT DIE KLASSIK

Wer die Küche Südtirols schätzt, kennt auch die vielen klassischen Rezepte der Region (Stichwort Schlutzkrapfen etc.) und hat von ihren berühmten Köchen bereits gehört. In diesem Buch sind allerdings auch jene Küchenchefs vertreten, die selten über die Grenzen Südtirols hinaus für Furore sorgen. Diese Breite ist einer der Vorzüge dieses Buches, welches auch mit schönen Fotos glänzt. Was die Rezepte betrifft, heißt das Motto: Moderne ergänzt die Klassik. Was man aus Spinatpulver, Almkäseschaum und geschmorten Zwiebeln machen kann, wird hier genau erklärt. Macht Lust auf eine Reise nach Alto Adige! Wer Südtirol mag, der wird dieses Kochbuch lieben.

Mirko Mair (Hrsg): Genussregion Südtirol, Matthaes Verlag, 239 Seiten, 49,90 Euro

DIE GANZE VIELFALT BRASILIENS

Wenn ein Land vielfältig ist, dann Brasilien, das größte Land Südamerikas. Zur „Alegria“, der brasilianischen Lebensfreude, gehören neben Musik und Tanz, gutes Essen und Trinken unbedingt dazu. Autorin Vania Ribeiro Ihle, gebürtig aus Sao Paulo und jetzt in Deutschland lebend, verschafft dem Leser in ihrem unkonventionellen Brasilien-Buch einen ausgezeichneten Überblick über das in fünf Regionen gegliederte Riesenland und seine Kulinarik. Dazu gehören etwa das Nationalgericht „Feijoada“ (Bohneneintopf) – Brasiliens Nationalgericht schlechthin – Fleisch- und Fischgerichte, Snacks, Süßes und Drinks. Ihle stellt die typischen Zutaten der brasilianischen Küche vor, Fingerfood und Vorspeisen, Suppen und Salate (werden viel gegessen) sowie das Grundnahrungsmittel Reis. Man lernt viel über Land und Leute. Ein Kochbuch, das eine neue Sichtweise auf Brasilien vermittelt.

Vania Ribeiro Ihle: „Brasilien“ – Das Kochbuch, EMF-Verlag, 222 Seiten, 33 Euro.

KULINARISCHE REISE DURCH PORTUGAL

 Eine kulinarische Reise durch die schönsten Regio­nen Portugals verspricht das Buch
„Zu Gast in Portugal“. Die Küche Portugals ist so bunt wie das Land selbst. Zwischen Meer und Bergen, grünem Hinterland und trockenen Küstenstrichen haben sich viele Einflüsse der Seefahrer festgesetzt, die in diesem neuen und wunderschön gestalteten Buch vorgestellt werden.Es enthält exklusive Rezeptideen der besten Restaurants und Tavernen des Landes sowie viele Geheimtipps. So vielfältig wie das Land, ist auch die portugiesische Küche. Von gegrilltem Fisch, feuriger Piri Piri und frischem Koriander im Süden bis zu cremigem Schafskäse, würzigem Geräucherten und deftigen Eintöpfen im Norden verführt sie uns mit aromatischen Köstlichkeiten. 25 Restaurants geben Einblick in ihre Arbeit und ihre Küche. Die Autorin Corinna Lawrenz zeigt uns neue Facetten des Landes: Wir lesen spannende Anekdoten über das Leben in Portugal und seiner Küche.

Corinna Lawrenz: „Zu Gast in Portugal“, Callwey Verlag, 208 Seiten, 45 Euro.

ENTLANG DER MALERISCHEN AMALFIKÜSTE

Die Amalfiküste ist eine der malerischsten Regionen Italiens, mit sonnenüberfluteten Städtchen an steilen Hängen, versteckten Meeresbuchten und duftenden Zitronenbäumen. Neben atemberaubenden Panoramen birgt die „costiera amalfitana“ auch eine Vielfalt kulinarischer Köstlichkeiten: knusprige Pizza napoletana mit cremigem Mozzarella, frische Zitronen-Ravioli, gegrillter Fisch und Meeresfrüchte, saftige Torta Caprese oder zuckersüßer Limoncello. Die beiden Autoren Giancarlo und Katie Caldesi präsentieren in ihrem Kochbuch „Amalfi-Küste“ – Rezepte aus Italiens Süden“ mehr als 100 Rezepte für süditalienische Klassiker und regionale Spezialitäten, die schmecken, als kämen sie direkt aus der Küche der Nonna.

Eine kulinarische Reise entlang der süditalienischen Mittelmeerküche, illustriert mit herrlichen Fotos, die das besondere Flair der Amalfiküste einfangen und vom nächsten Urlaub träumen lassen. Ravioli al limone, Risotto frutti di mare und Tiramisu fragole: Die besten Rezepte aus dem Land, wo die Zitronen blühen in einem attraktiven Band vereint.

Giancarlo und Katie Caldesi: Amalfi-Küste – Rezepte aus Italiens Süden, Prestel Verlag, 257 Seiten, 30 Euro.

KLASSISCHE ITALIENISCHE KOCHKUNST  

Pellegrino Artusi, reicher Kaufmann und Feinschmecker, schrieb 1891 im Alter von 71 Jahren sein erstes Kochbuch: „La scienza in cucina e larte di mangiar bene“ – von der Wissenschaft des Kochens und der Kunst des Genießens – machte ihn berühmt. Mit 790 Gerichten erschuf er darin eine kulinarische Landkarte Italiens, die sich noch heute enormer Beliebtheit erfreut und zu recht als wahrer Klassiker für alle Freunde italienischer Kochkunst gilt. Mit einem Vorwort des berühmten italienischen Sternekochs Massimo Bottura. Das Buch gehört zu den größten Verkaufsschlagern auf dem italienischen Buchmarkt. Es handelt sich hierbei nicht nur um ein Konvolut von Rezepten, die Pellegrino Artusi gesammelt hat wie in Deutschland die Gebrüder Grimm Märchen.

Das Kochbuch trug auch mehr zur Verständigung der vielen unterschiedlichen Regionen Italiens bei als jedes andere Werk. So sprachen die meisten Bewohner Italiens 30 Jahre nach der Einigung ihres Landes noch immer ausschließlich ihren regionalen Dialekt. Erst Artusi gelang das bis dahin Unmögliche, das Buch in einer nationalen Einheitssprache zu verfassen.

Pellegrino Artusi: „Die klassische italienische Kochkunst“, Christian Verlag, 573 Seiten, 49,99 Euro

STARKER STOFF FÜR ALLE LECKERMÄULER

Wer in die Welt der süßen Backwerke eintauchen möchte ist mit dem Buch „Süsses“ von Veronique Witzigmann – ja sie ist die Tochter von Kochstar Eckart Witzigmann, bestens bedient. Hier findet man zuhauf Inspirationen für süße Leckereien. Ein wenig Theorie kann zu Beginn gerade beim Backen nicht schaden. Witzigmann steht auch hier mit Rat und Tat zur Seite. Stichworte wie Hardware-Küchen- und Backutensilien, Mehlsorten, Schokolade, Kuvertüre, Teige und Glasuren kommen zur Sprache. Dann folgen die Rezepte (70!), eingeteilt in Torten und Törtchen (nicht immer einfach), Teilchen, Kuchen und Tartes. Das ausführliche Bezugsquellen-Register am Ende des Buches ist besonders hilfreich.

Getestet und für gut befunden haben wir die leckere Topfen-Tarte (ohne Mehl). Eine köstliche Angelegenheit und relativ leicht zu machen. Das Buch bietet eine gute Optik sowie eine sehr umfangreiche Rezeptsammlung.

Veronique Witzigmann: „Süsses“ – Das große Backbuch, Callwey-Verlag, 240 S., 45  Euro

SLOW FOOD GENUSSFÜHRER 2023/24

Nach pandemiebedingter Pause ist die fünfte Printausgabe des Slow Food Genussführers erschienen. Der opulente Band ist 650 Seiten dick, mit rund 450 Gasthaus-Empfehlungen und beachtlichen 68 Neuaufnahmen.Seit Herbst 2013 stellt das Werk Gasthäuser und Restaurants der besonderen Art vor. Im Fokus stehen nicht Sternelokale und Spitzengastronomie, sondern Gasthäuser und Restaurants, die die Slow-Food-Prinzipien „gut, sauber, fair“ täglich umsetzen. Transparenz der Bezugsquellen steht im Vordergrund. Regionale Kompetenz der Wirte bei der Verwendung von lokalen Grundprodukten oder bei der Pflege regionaler Rezepturen sind die vorrangigen Anliegen. Der Genussführer erweitert die eingeschränkte Perspektive bisheriger Restaurantführer und -bewertungen um die zukunftsfähigen Ziele der Slow-Food-Bewegung:Slow Food ist dem Schutz von Natur und Umwelt verpflichtet und setzt sich für Nachhaltigkeit und gesunde Nahrungsmittel ein. Der Führer ist ein wichtiger Kompass für Verbraucherschutz und  Lebensmittelsouveränität. Er informiert über die Verarbeitung von sauberen, geschmacklich anspruchsvollen und nachhaltig erzeugten Lebensmitteln.Für Leute, die gut und nachhaltig aus essen gehen wollen.

Slow Food Genussführer, oekom Verlag, 650 Seiten, 36 Euro. Auch als E-Book erhältlich.

DEUTSCHLANDS BESTE WEINFÜHRER

Weinführer Eichelmann 2023

Der Eichelmann 2023 präsentiert 910 Weingüter und 9800 Weine, die vom bewährten Verkoster-Team ausgewählt wurden. Die Weine werden im international üblichen 100-Punkte-System bewertet, das Gerhard Eichelmann in Deutschland eingeführt hatte, dazu findet man Preis- und Alkoholangaben, Weine mit besonders gutem Preis-Leistungs-Verhältnis sind hervorgehoben. Jedes Weingut wird für seine Gesamtleistung mit bis zu 5 Sternen eingestuft. Wichtig für den Verbraucher ist, dass dabei nicht nur Spitzenerzeugnisse vorgestellt und zur Bewertung herangezogen werden, sondern alle Weine, auch die Einstiegsqualitäten. Der dicke gelbe Wälzer (1188 Seiten!) hat in seiner aktuellen Ausgabe diesmal Winzer aus der Pfalz, Württemberg, Franken, Nahe, Rheinhessen und Rheingau ausgezeichnet.

Für die beste Weißweinkollektion des Jahres wurde das Weingut Philipp Kuhn aus Laumersheim in der Pfalz geehrt. „Eine solch beeindruckende Reihe an Großen Gewächsen vom Riesling wie in diesem Jahr hat uns Philipp Kuhn – trotz aller starker Kollektionen der Vergangenheit –  bislang noch nie präsentiert: Mehrere der Weine gehören zu den großen Weinen des Jahrgangs in Deutschland“, heißt es in der Begründung.

Die beste Rotweinkollektion hat für Eichelmann mit Christian Dautel erneut ein Winzer aus Württemberg. Dautels Rotweine haben in den vergangenen Jahren eine stilistische Änderung erfahren, sie vereinen Frische und Druck, Eleganz und Grip, sie sind lebendig, lang und nachhaltig.

Sekt aus deutschen Landen hat in den letzten Jahren stetig zugelegt und ist immer interessanter geworden, weshalb die Redaktion seit einigen Jahren einen Pries für die beste Sektkollektion vergibt. Diese Auszeichnung geht an ein Weingut, das schon seit den achtziger Jahren Sekt erzeugt, das Weingut Schloss Sommerhausen aus dem gleichnamigen Weinort in Franken. Fünf Sekte hat Martin Steinmann in diesem Jahr vorgestellt und alle fünf sind hervorragend.

Aufsteiger des Jahresist das Weingut Hahnmühleaus Mannweiler-Cölln von der Nahe. Die Weine der Hahnmühle sind sehr eigenständig, vielleicht mehr denn je. Neben aller weingutstypischen Eleganz ist Würze das bestimmende Thema des Jahrgangs. Diese zieht sich von den Basisweinen bis zur Spitze durch das gesamte Programm.

Entdeckung des Jahres ist ein ganz junges Weingut aus der Pfalz, lichti&astroh. Freya Lichti und Alexander Strohschneiderhaben ihr eigenes Weinprojekt 2019 gegründet, nachdem sie zuvor reichlich Erfahrungen in der internationalen Weinwelt gesammelt haben. Komplexität und Präzision zeichnen ihre Weine aus.

Neben den Weingütern des Jahres präsentiert Eichelmann einen Weinklassiker, der damit in die „Mondo-Klassiker-Bibliothek“ aufgenommen wird, in der die großen Weine Deutschlands versammelt sind, jedes Jahr kommt ein Wein aus einer großen Weinlage hinzu. Diesmal fiel die Wahl auf die Lage Hundertgulden in Appenheim (Rheinhessen) mit dem Riesling Großes Gewächs des Weinguts Bischel.

Der Ehrenpreis für das Lebenswerk wird diesmal erstmals an einen Winzer aus dem Rheingau vergeben. Kein Anderer hat im Rheingau in den vergangenen Jahrzehnten für so viel Furore gesorgt wie Peter Jakob Kühn aus Oestrich-Winkel. Mit der Umstellung auf biologischen und biodynamischen Anbau hat er Zeichen gesetzt – und mit der Qualität seiner Weine sowieso. Jahr für Jahr erzeugte er – und nun sein Sohn Peter Bernhard – Kollektionen auf höchstem Niveau.

Gerhard Eichelmann: Eichelmann 2023 – Deutschlands Weine, Mondo-Verlag Heidelberg, 1.188 Seiten, 39,95 Euro

VINUM Weinguide Deutschland 2023

Wer zählt zu Deutschlands besten Winzern? Wer ist Winzer des Jahres? Welche Geheimtipps bietet das Weinland Deutschland? Und welche Weine punkten mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis? Dies und vieles mehr verrät der aktuelle VINUM Weinguide Deutschland 2023. Auf 1108 Seiten bietet das Buch einen umfassenden Überblick über die deutsche Weinkultur, vom etablierten Spitzenwinzer bis hin zu Geheimtipps und noch unbekannten Newcomern. In Zahlen ausgedrückt: Rund 1000 Weingüter mit über 10700 Weinen aus allen 13 deutschen Anbaugebieten sowie der Gastregion Südtirol werden porträtiert.

Die Jahressieger sind: Winzer des Jahres ist das Weingut Von Othegraven von Günther Jauch. Aufsteiger des Jahres ist das Weingut Böhme & Töchter, die Entdeckung der Jahres ist Lukas Hammelmann. Dazu wurde eine Vielzahl von Winzern als Talente des Jahres gekürt. Für die Weinkarte des Jahres wurde der Schwarze Adler in Oberbergen ausgezeichnet.

Zugleich mit dem Buch erscheint auch das Update der App „VINUM Weinguide Deutschland 2023“. Das heißt, jeder Buchkäufer bekommt einen entsprechenden Freischalt-Code, so dass die App unbegrenzt genutzt werden kann.

Fazit: der Weinführer enthält alle Adressen, Bewertungen, Preise plus Tipps in übersichtlicher Form – zur perfekten Vorbereitung auf die nächste Weinreise zu den Winzern. Ein Weinführer für Einsteiger und Weinkenner gleichermaßen geeignet.

VINUM Weinguide Deutschland 2023, Christian Verlag, 1.116 Seiten, 35 Euro

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