Schutzklassen für Bluetooth-Geräte: Eine kleine Einführung

Schutzklassen für Bluetooth-Geräte: Eine kleine Einführung

Tragbare Bluetooth-Geräte werden immer beliebter. Doch egal ob Speaker, kompakte In-Ear-Kopfhörer oder große Noise-Cancelling-Modelle, die das gesamte Ohr verdecken: Sie alle kommen früher oder später in die Situation, dass sie auch mal im Outdoor-Bereich genutzt werden. Und das heißt: Regenschauer, Hitze, Matsch und Dreck – oder einfach nur Staub. Natürlich kann es auch zu Stürzen kommen.

Nun ist nicht jedes Gerät dafür gebaut, unter extremen Temperatur- oder Witterungsbedingungen zu funktionieren. Deshalb gibt es die sogenannten IP-Schutzklassen. Dabei hat „IP“ nichts mit der IP-Adresse in Netzwerken zu tun, sondern steht für „International Protection“, also eine international gültige Nomenklatur an Schutzklassen, die einen Aufschluss darüber geben, was das jeweilige Gerät verkraftet. Darüber geben die beiden Ziffern hinter der Abkürzung Auskunft. Sie sind auf den Packungen, Hersteller-Websites oder in den Beschreibungen zu finden und reichen jeweils von 0 (gar kein Schutz) bis 6 bzw. 9, wobei diese Klassifizierung für elektronische Geräte im Allgemeinen gilt – nicht nur für Bluetooth-Speaker oder Kopfhörer. Entsprechend sind nicht immer alle Klassen relevant.

Die erste Ziffer steht für den Schutz vor Festkörpern. „0“ heißt, keinerlei Schutz (zum Beispiel vor Staub), „6“ steht für komplette Staubdichtigkeit. Bei Audio-Geräten ist meist nur „5“ oder „6“ ausgewiesen. Dabei steht die „5“ für eine Dichtigkeit in schädigender Menge, sollte also die meisten Staubbelastungen schadlos überstehen.

Die zweite Ziffer dagegen gibt Aufschluss über die Dichtigkeit gegenüber flüssigen Medien wie Wasser. Allerdings – und das lässt sich in der auf Wikipedia verlinkten Tabelle prima nachlesen – sind viele der Beschreibungen von „0“ (kein Schutz) bis „8“ (Schutz gegen dauerndes Untertauchen) für den Alltag recht vage formuliert und bieten entsprechend Interpretationsspielraum. Im Zweifel gilt es, die Aussagen wie „Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen“ wie bei „7“ eher konservativ auszulegen! Bei Bluetooth-Geräten habe ich bislang nur „5“ – von Herstellern oft als „regenfest“ bezeichnet – bis „7“ gelesen. Darunter ergibt eine Klassifizierung auch meist wenig Sinn. Übrigens: Nur „8“ steht für dauerhaftes Eintauchen, also echte Wasserdichtigkeit!

Demnach wäre ein Gerät der Schutzklasse IP67 staubdicht und verkraftet auch kurzzeitiges, aber vollständiges Eintauchen ins Wasser. Das einzige Device mit diesen Eigenschaften, das wir bislang im Test hatten, ist der WAE Outdoor 04Plus FM. Der verfügt zum Beispiel auch über gummierte Ecken und ein solides Metallgitter, das sicherlich auch kleine Stöße verkraftet. Doch auch der Sportkopfhörer Plantronics Backbeat Fit 305 ist klassifiziert – und zwar als IPX5. Bedeutet: Ein Schutz gegen Staub ist nicht näher beschrieben, wohl aber die Resistenz gegen leichten bis mittleren Regen.

Foto: Gabriele Diwald on Unsplash

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