Hört, hört: Der Bose Soundlink Mini 2 im Test

Hört, hört: Der Bose Soundlink Mini 2 im Test

Freitagabend. Es war eine volle Woche. Meetings, Telefonate, Deadlines. Jetzt ein guter Wein, eine Kleinigkeit zu essen. Und: Musik. Am besten entspannter Soul – das Wochenende kann kommen. Mein neuer „Küchenhelfer“: Der Bose Soundlink Mini 2. Es kann losgehen.

Dass der Bose Soundlink Mini 2 ein kleines Kraftpaket ist, merkt man ihm schon an, wenn man ihn nur in die Hand nimmt.

Denn: Für seine kompakten Maße ist der kleine silberne Kasten ein ganz schönes Schwergewicht. Ein Gewicht von fast 700 Gramm, gepaart mit einem schön strukturierten Aluminiumfinish strahlt Solidität, Wertigkeit und kühle Eleganz aus. Das fein gelochte Mesh-Gitter – auf der Vorderseite mit dezentem Bose-Logo verziert – tut sein übriges, um diesen Eindruck zu unterstreichen. Schnell ist klar: Viel besser und zeitloser kann man einen kompakten Bluetooth-Speaker nicht designen und bauen.

In Sachen Ausstattung kann der Soundlink Mini 2 mit einem besonderen Gimmick aufwarten – einer Ladeschale. Zwar kein Laden über Induktion, dafür aber über drei dezent angebrachte Kontakte. So kann die kleine Box unauffällig geladen werden, ohne direkt am Gerät ein Kabel einstecken zu müssen. Das ist extrem praktisch, denn der Ladevorgang dauert recht lange. Das Abspielen ohne Stromzufuhr dafür aber auch. Bis zu zehn Stunden gibt der Hersteller an. Wir kamen sogar noch auf etwas mehr, was wohl der meist geringen Lautstärke geschuldet ist, die wir für die Stunden am Schreibtisch und in der Küche gewählt haben.

A propos Küche: Heute Abend gibt es Datteln im Speckmantel, Baguette und ein bisschen Käse. Meine musikalische Begleitung am Herd: Joss Stone mit „Baby, Baby, Baby.“. Kraftvoll, energisch. Langsam fällt der Stress von mir ab. Der Wein ist kühl und spritzig, die  ersten Datteln brutzeln in der Pfanne. Dazu spielt Maceo Parker sein „Basic Funk: 101“.

Der erste Klangeindruck: Phänomenal. Und sehr voluminös. Leicht bassbetont zwar, jedoch keinesfalls penetrant. Ich drehe auf. Und stelle fest: Der Pegel, den der Bose Soundlink Mini 2 für ungeübte Ohren verzerrungsfrei an seine Umgebung abgibt, ist wirklich bemerkenswert für die Größe des Geräts. Viele – übrigens identisch große – Bluetooth-Speaker machen schon vorher schlapp oder halten den hohen Schalldruck nur bei Musik mit deutlich geringerem Dynamikumfang. Und auch die Auflösung ist bemerkenswert: Scharfe Höhen, präsente Mitten, kickende Bässe. Vor allem die Stimmwiedergabe ist fantastisch und raumfüllend. Bei „Try“ scheint Jeff Cascaro fast neben mir am Herd zu stehen. Der Schellenkranz, bei vielen Speakern klanglich von der Hit-Hat im gleichen Frequenzbereich überlagert, tritt deutlich hervor, die Holz- und Blechbläser wirken kristallklar. Kleines Manko: Die ganz tiefen Bässe, gepaart mit hoher Lautstärke mag der kleine Kasten nicht ganz so gern und verzerrt hörbar die parallel abgespielten höheren Frequenzbereiche. Bei feingliedrigen, jazzigen Sounds, gitarrenlastigem Rock oder klassischen Werken verwöhnt er die Ohren seiner Zuhörer jedoch mit einem echten Audio-Feuerwerk – Hut ab, Bose.

Ein bisschen nervig: Die Sprachausgabe. Noch immer klingt die Bose-Computerstimme (siehe dazu auch mein Text zum Bose Soundlink Colour) schwer nach den frühen 1990ern, hier performt jedes portable Navigationssystem besser. So klingt dann auch der gut gemeinte Hinweis „Bluetooth-Gerät nicht gefunden – bereit zum Koppeln“ fast ein wenig trotzig. Gut, dass sich das Gerät mit einem kurzen Tastendruck mundtot machen lässt. Der Akkufüllstand kann indes auch anhand der dreifarbigen Power LED abgelesen werden. Gut auch: Einmal gekoppelt, überträgt die kleine Box ihren aktuellen Ladezustand als Icon auf Smartphone oder Tablet – direkt neben das Bluetooth-Symbol.

Die Datteln sind fertig gebraten, das Baguette geschnitten und der Käse hat Raumtemperatur. Auf an den Esstisch. Die Box klemme ich mir ganz unorthodox unter den Arm während ich Teller und Glas ins Wohnzimmer balanciere. Zeit für eine neue Playlist – zum Beispiel Dinner Jazz? Warum nicht…

Unser Fazit

In Punkto Design und Klang hält der Bose Soundlink Mini 2, was er verspricht. In jeder Hinsicht. Einzig eine kleine Hülle, Tasche oder ähnliches (im Handel übrigens mannigfach von Bose selbst, aber auch von Drittherstellern erhältlich) hätte ich mir bei einer Preisempfehlung von knapp 200 Euro schon gewünscht. Denn ein so kompakter Lautsprecher wartet ja darauf, auch einmal mitgenommen zu werden, seine Größe macht ihn jedenfalls zum perfekten Reisebegleiter. Aber ohne Schutz möchte ich ihn nicht ins Gepäck geben. Auf Features wie Spritzwasserschutz oder die Ladefunktion von Smartphone & Co verzichtet Bose, dafür spielt die grandios verarbeitete Box klanglich in einer eigenen Liga. Klare Kaufempfehlung für alle, die tollen Sound fürs Büro, den Nachttisch – oder eben die Küche – haben wollen. Erhältlich ist der Bose Soundlink Mini 2 in schwarz und silber.

Weitere Informationen auf der Webseite des Herstellers.

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