Weinmesse Summa 2024 feiert Legenden, Etablierte und Neulinge

Weinmesse Summa 2024 feiert Legenden, Etablierte und Neulinge

Alle Jahre wieder ist „Summa-Zeit“ im Südtiroler Weingut Alois Lageder in Margreid. Zur Summa finden sich auch diesmal mehr als 100 internationale Winzer ein. Im Renaissance-Palast Cason Hirschprunn und im historischen Tor Löwengang präsentieren sie an zwei Tagen ihre besten Weine.

Was alle Winzer eint ist die biodynamische Herangehensweise bei der Weinproduktion. Man schlendert von Tisch zu Tisch, probiert, fachsimpelt und tauscht sich aus.

Daneben organisiert das Weingut Lageder auch in diesem Jahr ein besonders abwechslungsreiches Rahmenprogramm, unter anderem mit diversen Verkostungen oder zu besonderen Rebsorten. Auch Verkostungen von Fassproben und diverse Vertikalverkostungen, Schaumwein-Proben, Seminare und Workshops sowie Führungen durch Keller und Weinberge werden angeboten. An den zwei Tagen nutzen bis zu 2000 Besucher die Möglichkeit für persönliche Gespräche mit den Produzenten.

Für mich bedeutet Summa in erster Linie der Austausch zwischen Winzern, Journalisten, Fachleuten und interessierten Besuchern in einer ruhigen und familiären Atmosphäre. Der direkte Dialog und die intensive Auseinandersetzung mit den verschiedenen Winzern prägen unsere Arbeitsweise und inspirieren uns zu neuen Ideen.

Alois Clemens Lageder

Das Weingut Lageder hat die Weinmesse Summa vor gut zwei Jahrzehnten ins Leben gerufen hat. Das Unternehmen ist ohne Frage eines der erfolgreichsten Winzerbetriebe Italiens. Gegründet wurde es 1823. Alle fünf Familienmitglieder arbeiten heute im Unternehmen, das mit rund 60 Hektar eigener Fläche eine stattlich Größe hat. Hinzu kommen noch Rebberge von mehr als 80 Winzerpartnern, so dass insgesamt Trauben von 160 Hektar verarbeitet werden. Seit 2004 wird biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Im Jahr 2007 wurde die Tenuta Lageder nach Demeter-Standard zertifiziert. Bis heute wurden viele erfolgreiche Projekte auf den Weg gebracht. Zu den Aushängeschildern gehören der Chardonnay Löwengang, der Vernasch Römerberg, der Römerberg COR Cabernet Sauvignon und viele andere mehr.

Die Summa hat inzwischen unter Weinfachleuten längst Kultstatus erlangt und findet immer im Vorfeld der Vinitaly in Verona statt. Besonders stark ist diesmal wieder die Präsenz von Winzern aus Italien. Große Namen sind mit von der Partie. Zu nennen sind etwa: Boscarelli, Carnasciale, Conti Constanti, Tenuta Cucco, Foradori, Gioi, Nittardi, Occhipinti, Poggio Nabbiale, Villa Santo Stefano oder La Stoppa.

Die Lageders gelten als Pioniere der Biodynamie in Südtirol.

Und auch die deutschen Weingüter sind gut vertreten. Angekündigt sind u.a.: Breuer, Bürklin-Wolf, Clemens Busch, P.J. Kühn, Rebholz, Salwey, Wegeler, Bassermann-Jordan, Schnaitmann und Battenfeld Spanier.

Nachstehend sollen noch drei Newcomer kurz vorgestellt werden, die es verdient haben, im Fokus zu stehen. Da ist zunächst die Domaine Leon Boesch aus Westhalten im Elsass. Hier sind die Jungwinzer Marie und Mathieu Boesch zuhause. Sozusagen zwischen steilen Bergen und flacher Rheinebene. Ihre Weinberge liegen im Regenschatten der Vogesen. Boeschs Weine sind geprägt vom Aromenreichtum und der Körperfülle. Schon früh haben sich die jungen Winzer am Ökogedanken orientiert. Riesling, Grauburgunder und Gewürztraminer sind die vorherrschenden Sorten der 14 Hektar umfassenden Domaine. Besonders wichtig ist Matthieu das lange Hefelager. Es hilft dem Wein sich ganz natürlich zu stabilisieren. Und so entstehen ganz besondere und unverwechselbare Weine wie der Riesling Breitenberg, der Pinot Gris Clos Zwingel, der Gewürztraminer Zinnkoepfle Grand Cru oder der Riesling Luess.

Besondere Weine macht auch die italienische Azienda Agricola Cirelli aus den Abruzzen: Die Weinmacher Michela und Francesco Cirelli haben es sich zur Aufgabe gemacht, dass Ökologie, Handwerk und die Weinbereitung mit minimalen Interventionen auskommen. So finden zum Beispiel antike Gefäße wie Ton- und Terrakotta-Amphoren Verwendung. In ihrem Wesen sind Cirellis Weine vor allem Terroirweine. Angebaut werden die traditionellen lokalen Sorten Trebbiano und Pecorino für die Weißweine und Montepulciano für Rotweine und Rose. Eines kommt noch hinzu: der wohl größte Schatz der Abruzzen besteht in der ungeheuren Vielfalt seiner Weinbergterroirs.

Eine weitere Entdeckung ist das 11 Hektar große Weingut Idler aus Weinstadt-Strümpfelbach in Baden-Württemberg. Die Reben wachsen auf kalkhaltigen Keuper- und Mergelböden, die mit Schichten von Sandstein durchzogen sind. Das Rebenspektrum ist recht groß: Lemberger, Riesling, Trollinger, Sauvignon Blanc, Grauburgunder, Chardonnay sowie die roten Sorten Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Merlot und Portugieser. Die Weine werden teils im Holz, teils in Edelstahl ausgebaut. Die aktuelle Kollektion ist gut gelungen. Angefangen vom Pinot-Sekt bis zum Riesling-Trio. Der im Tonneau ausgebaute Chardonnay aus der Lage Wetzstein ist hochkonzentriert, hat Fülle und Kraft. Insgesamt ist das großes Weinkino!

Weitere Informationen: summa-al.eu

Bilder: Weingut Lageder

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