Rock’n Roll: Der Nyne Rock Bluetooth-Speaker im Test

Rock’n Roll: Der Nyne Rock Bluetooth-Speaker im Test

Bluetooth-Speaker gibt es mittlerweile ja in fast allen Farben und Formen. Für die Westentasche, fürs Wohnzimmer, für den Garten – oder doch gleich für die eigene Loveparade vor der Haustür? Doch das exponentiell steigende Angebot macht die Entscheidung nicht einfacher. Wir haben für Euch den Nyne Rock getestet. Er ist der größte Vertreter der X-Serie des amerikanischen Herstellers und sein Kampfgewicht von rund 5,5 Kilogramm – zusammen mit dem eher extrovertierten Design – wirkt schon beim Auspacken respekteinflößend.

Die Verarbeitung ist tadellos, das dunkelgraue, gummierte Gehäuse machte in unserem Test viel mit – und das ohne eine größere Schramme. Besonders positiv fallen die vier stabilen, viereckigen Füße des Rock auf. Einmal aus der Verpackung auf den Tisch gestellt, schon klebt der Kasten auf der Platte. Verrücken oder Verschieben? Geht nicht. Aber das ist auch gut so, denn das 4.1 System, welches mit je zwei aktiven Treibern und Hochtönern sowie einem Subwoofer ausgerüstet ist, braucht Bodenhaftung. Allerdings funktioniert dieser Effekt nur auf glatten Oberflächen. Staub, Steinböden oder gar Gras kommen bei der Beschichtung der Füße nicht ganz so gut an. Dafür ist der Rest des Gerätes sehr unempfindlich und gegen Spritz- sowie Sprühwasser (nach IPX-3-Standard) immun. Auch das robuste Mesh-Gitter, welches die einzelnen Membranen schützt, wirkt äußerst stabil.

Die Bedienung über gummierte Softkeys an der oberen Geräteseite gibt keine Rätsel auf. Ganz im Gegenteil. Die üblichen Funktionen wie Play-Pause oder die Skip-Tasten funktionieren bestens und haben einen schönen Druckpunkt. Sehr gut gefielen uns die hintergrundbeleuchteten Tasten. Tagsüber sieht es klasse aus – nachts und in der Dämmerung erleichtert dieses praktische Feature die Bedienung ungemein. Über die Telefon-Taste – ja, der Nyne Rock macht im Bedarfsfall auch auf Freisprecheinrichtung – lassen sich Endgeräte problemlos und in kurzer Zeit koppeln. Noch schneller geht es übrigens via eingebauter NFC-Schnittstelle.

Doch kommen wir zum Klang. In einem Wort? Laut. Wir haben nur wenige Male – und da auch nur zu Testzwecken – den Regler ganz nach oben gestellt. Der Klang ist auch bei höheren Pegeln bemerkenswert stabil, aber – dem verbauten Subwoofer sei Dank – recht bassbetont. Separat regeln lässt sich der Sub leider nicht. Aber wer sich für ein solches Gerät interessiert, dürfte ohnehin Lust auf tiefe Frequenzen haben. Im Vergleich mit Geräten wie dem Teufel Boomster, der als 2.1-System eine halbe Größenklasse unter dem Rock rangiert, fällt der Klang in den oberen Frequenzbereichen minimal dumpfer aus. Dies kam in unserem Test jedoch nur beim Parallelbetrieb und im direkten Vergleich zum Vorschein. Wer also nicht ständig Klavierkonzerte in High-End-Qualität abspielen möchte, dem sei der Klang des Rock absolut empfohlen.

Einen wirklichen Vorteil haben großvolumige Bluetooth-Lautsprecher wie der Nyne Rock schonmal gegenüber ihren kompakten Pendants: Sie haben massig Platz für Akkus und Batterien. Denn dort, wo Raum und Gewicht dafür vorhanden sind – und ein paar zusätzliche Gramm dem Kauf nicht entgegen stehen, werden die Besitzer nicht nur mit ordentlich Schalldruck, sondern auch mit guter Ausdauer belohnt. Bis zu zehn Stunden soll der Rock spielen – und das Versprechen ist auch nicht ganz aus der Luft gegriffen. Wir kamen knapp darunter, müssen aber auch feststellen, dass Akkus erst nach ein paar Ladezyklen ihre volle Kapazität erreichen. Und die Lautstärke spielt ja ebenfalls eine nicht minder wichtige Rolle für die Laufzeit. Luft nach oben ist definitiv.

Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf die Ausstattung. Und die ist recht üppig. Neben einem Netzgerät, das dank austauschbarer Steckerelemente perfekt als Reiseladegerät auch in den USA oder Großbritannien einsetzbar ist, liegt der Verpackung ein rotes 3,5mm-Miniklinke-Kabel bei, mit dem der Nyne Rock auch analoge Audioquellen abspielt. Die Anschlüsse sind übrigens spritzwassergeschützt hinter einer praktischen Klappe auf der Rückseite des Geräts verborgen. Hier findet sich auch eine praktische Ladestandanzeige, der Stromanschluss für das Ladegerät und eine USB-Schnittstelle, mit der sich nebenbei noch Smartphone & Co. aufladen lassen. Sogar eine Line-Out-Buchse bietet der Rock. So kann man ein via Bluetooth empfangenes Audiosignal via Kabel gleich an eine größere Anlage durchschleifen. Ebenfalls von Vorteil sind der eingebaute Tragegriff sowie die massiven Metall-Ösen, an denen man über Karabiner einen Gurt anbringen kann. Dieser ist leider nicht Teil der Ausstattung.

Unser Fazit

Ein Leisetreter ist der Nyne Rock definitiv nicht. Schon der Halbsatz „Die boomende Bestie“, zu lesen auf der Nyne Webseite, zeigt eindrucksvoll, in welcher Ecke der Speaker vom Hersteller positioniert wird. Echte Schwächen erlaubt sich der Rock keine. Bluetooth 4.0 sorgt für klaren Klang und eine Reichweite von zehn Metern zwischen Smartphone, Tablet oder Rechner – wohlgemerkt im Freien. Für einen Preis von knapp unter 300 Euro bekommt der Käufer eine voll ausgestattete und mit ordentlich Druck ausgerüstete Box, die jede Gartenparty zum Klingen bringt und nicht schlapp macht, wenn es mal ein paar Tropfen regnet.

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