Faszinierendes Quartett-Album des Bassisten Ethan Philion

Faszinierendes Quartett-Album des Bassisten Ethan Philion

Ethan Philion ist mit einem neuen Werk am Start. „Gnosis“ ist der Titel des Albums.  Nach seinem Debüt „Meditations on Mingus“ wechselt der Bassist Ethan Philion auf seinem brillanten zweiten Album „Gnosis“ von einer größeren 10-köpfigen Besetzung zu einem bestens bestückten Quartett. Der Geist von Charles Mingus ist dennoch allgegenwärtig, am deutlichsten in der Bearbeitung von „What Love“ (Mingus‘ epische Dekonstruktion des Cole Porter-Standards „What Is This Thing Called Love“) durch das Quartett.

Der gefragte Chicagoer Bassist Ethan Philion – von der Basslegende Rufus Reid für seinen „wunderbaren inneren Puls“ und von der Washington Post für seine „ausgefeilte Technik und erstaunliche Musikalität“ gelobt, hat Charles Mingus als überragendes Vorbild. Im Jahr des hundertsten Geburtstages von Mingus im Jahr 2022, präsentiert Philion mit „Meditations on Mingus“ stolz eine kraftvoll swingende und einfallsreiche Zusammenstellung von Mingus-Meisterwerken, die von Philion selbst arrangiert und von einem 10-köpfigen Spitzenensemble aufgeführt werden. In der Tradition der kraftvollen Rhythmusgruppe von Mingus und Richmond ist der Schlagzeuger und Chicagoer Urgestein Dana Hall bei jedem Schritt mit Philion verbunden und gibt den eindringlichen Arrangements des Leaders ein festes Fundament.

Zurück zum aktuellen „Gnosis“: Der Schwerpunkt des Albums liegt jedoch auf der eigenen Musik, die der Altsaxofonist Greg Ward, der Trompeter Russ Johnson und der Schlagzeuger Dana Hall zusammen mit dem Bandleader am Bass mit Schwung und viel Einfallsreichtum spielen. „Comment Section“ und der Titelsong „Gnosis“ zeigen Philions Arbeit mit dem Bogen in völlig unterschiedlichen Kontexten. Ersteres ist eine unbändige improvisatorische Äußerung, die in einem, wie Philion es nennt, „drunken quarter-note motif“ endet. „Gnosis“ beginnt fast choral- oder hymnenartig mit Bogen und Besen, steigert sich dann aber zu einem lebhafteren Swing und einem doppelten Trompeten-/Saxofon-Solo und gipfelt in einer weiteren von Philions robusten unbegleiteten Passagen. Die Stücke „The Boot“ und „Sheep Shank“ sind leuchtende Beispiele für die rohen, virtuosen Bass-Soli des Leaders Ethan Philion.

Das Album wurde von Anthony Gravino in den Palisade Studios, Chicago, aufgenommen und ebenfalls von Anthony Gravino gemischt und gemastert. Insgesamt ein faszinierendes Album!

Ethan Philion Quartet: „Gnosis“ ist bei Sunnyside Records/Galileo erschienen.

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