Daniel Stelter: Ein Korb voller Geschichten

Daniel Stelter: Ein Korb voller Geschichten

Der Sound von Daniel Stelters sechstem Album „Pocket Full of Tales“ vereint Elektrik und Akustik zu vielschichtigen Soundwelten. Stelters Signature Sound zeichnet sich durch sein melodisches und gesangliches Gitarrenspiel mit klassischer und E-Gitarre aus, das hier und da von elektronischem Beiwerk ergänzt wird und sich bei dem ein oder anderen Track von den Stimmen Leona Berlins und Stephanie Neigel (Les Brünettes) begleiten lässt.

Im neuen Album bringt Stelter unterschiedliche Soundwelten in Einklang, die er zusammen mit Bassist Stefan Kahne und Percussionist Tommy Baldu im ersten Teil des Albums anspielt. Stelter versteht es, seinem neuen Album ein facettenreiches Erscheinungsbild zu verpassen. In Verbindung mit Vocoder- und Synthie-Komponenten gelingt ihm im Opener die Reminiszenz zum Sound Khruangbins und man treibt mal wabernd, mal groovend, mal sanft im Hintergrund durch Stelters Sammlung von Geschichten über Orte, Begegnungen, Farben und Sonnenstrahlen. Seine Kompositionen lassen jedenfalls viel Raum für eigene Geschichten und überraschende Wendungen.

Als Komponist zielt Stelter darauf ab die „VielSAITIGkeit“ aus seinem Instrument heraus zu kitzeln und so die unterschiedlichsten Erzählweisen zu abwechslungsreichen Geschichten zu machen. Wir hören in „Comics“ eine instrumentale Bildergeschichte. Im Titel „Smoothie Song“ versorgt uns Stelter mit Leichtigkeit und Farben. Die Ballade „Elegie“ bestückt er mit offenen Improvisations-Teilen und im Track „Mama said“, den Stelter gemeinsam mit Thabilé und John Jagger komponierte, keimt das Urvertrauen auf eine kommende Normalität auf. Einen kleinen Lichtblick liefert das Stück „Tiny Solei“ und in „Ludo“ erzählt der Gitarrist vom Spielen und Necken. Ziellos umher wandert „Trakker“, ein Schrittzähler. Und wer kennt nicht diese Melancholie der dunklen Jahreszeit „I run to the summerdays, I’m trapped in darkness“ wie Stephanie Neigel in „Summerdays“ singt?

Im Plot des zweiten Teils des Albums gelingt Daniel Stelter im Duo mit Baldu eine Fusion aus kammermusikalischen, neoklassischen, sowie Jazz-Elementen. In der vierteiligen Suite bereisen wir mit dem Erzähler all jene Orte, die noch auf seiner Wunschliste stehen. Mit „New Years Dance“ schließt Stelter das Album ab. Das Duo destilliert mit der Reduktion der Besetzung das maximale Storytelling heraus. All dies geschieht sehr entspannt und klingt trotzdem sehr groovy.

Daniel Stelter: „Pocket Full of Tales“ ist auf dem Label o-tone music erschienen.

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