Über den schmerzlichen Verlust des Vaters

Über den schmerzlichen Verlust des Vaters

Klangvoll und farbenreich ist seine Musik, brillant und von feiner Sensibilität. Der britische Pianist und Organist Kit Downes ist bekanntermaßen auch ein Meister an der Orgel. „Weltklasse“, „außergewöhnlich“, „einer der besten Pianisten seiner Generation“, so wird er landauf, landab gelobt. Bekannt wurde der vielfach ausgezeichnete Musiker durch die Arbeit mit seinem Trio und mit Formationen wie „Troyka“, „The Golden Age of Steam“ und „Enemy“, aber auch durch sein langjähriges Zusammenspiel mit Stan Sulzmann und Clark Tracey. Jetzt hat Downes gemeinsame Sache mit dem Schlagzeuger Sebastian Rochford gemacht. Ihr gemeinsames Duo-Album „A Short Diary“ ist gerade bei ECM erschienen. Rochford kann auf eine großartige Karriere und Erfolge als Komponist, Bandleader und Drummer zurückblicken. Der Musiker kann überdies auf eine große Musikerschar verweisen, mit der er schon zusammen spielte, darunter Yoko Ono, Herbie Hancock, Brian Eno, Squarepusher, David Byrne, Bojan Z, Marc Ribot, Patti Smith, Sean Lennon, Corinne Bailey Rae, Adele, Soft Machine legend Hugh Hopper, Babyshambles, Fran Healey, Adrian Utley, Andy Sheppard und Britten Sinfonia unter der Leitung von Pianistin Joanna MacGregor. 

„A Short Diary“ ist wie ein „kurzes Tagebuch“ über den schmerzlichen Verlust seines Vaters wie Schlagzeuger Sebastian Rochford sagt. Es repräsentiert für ihn eine vertonte Erinnerung, die mit Liebe und aus dem Bedürfnis nach Trost heraus entstanden ist. Das Album ist Rochfords Vater, dem Dichter Gerard Rochford aus Aberdeen, und seiner Familie gewidmet. Seb, eines von zehn Geschwistern, schrieb den größten Teil der Musik für dieses Werk kurz nach Gerards Tod und trägt sie hier zusammen mit dem Pianisten Kit Downes vor, in nahegehenden Aufführungen von hymnischer Klarheit. Das letzte wehmütige Stück „Even Now I Think Of Her“ wurde von Gerard Rochford selbst komponiert. Sebastian erzählt: „Es ist eine Melodie, die mein Vater in sein Telefon gesungen und mir geschickt hatte. Ich habe es an Kits Telefon weitergeleitet. Er hat es sich angehört, und dann legten wir los.“ Die Ergriffenheit von „A Short Diary“ ist sehr bewegend. Entstanden ist Musik wie ein fließender Fluss, eine emotionale und spirituelle Reise.

Sebastian Rochford: „A Short Diary“ ist beim Label ECM erschienen.

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