Der in London ansässige Multi-Instrumentalist Fred Thomas präsentiert auf seiner innovativen aktuellen CD „Three or One“ Johann Sebastian Bachs außergewöhnliche Musik für Tasteninstrumente in ganz neuer und aufregender Form. Konkret gesprochen, er lässt Bach in verklärtem Licht erscheinen. Da gibt es Choralvorspiele für Orgel, Vokalsätze aus Kantaten und Sinfonias – insgesamt 24 Stücke –, die Fred Thomas für Trio und Soloklavier transkribiert hat und die von Labelchef Manfred Eicher fesselnd in Szene gesetzt hat.

Thomas’ Bearbeitungen gestalten sich zugleich demütig im Umgang mit den originalen Notentexten und erfinderisch in ihrer Ausführung, sodass ein besonderes Gleichgewicht zwischen Treue und Innovation herrscht. Auf „Three Or One“ wird Bachs Idiom von drei innovativen Spielern respektvoll erkundet, ein Prozess, den Thomas als „ruhig und freudig“ beschreibt, und die Trio-Stücke, die hauptsächlich aus Bachs Orgelbüchlein stammen, erhalten in den Händen der kasachischen Geigerin Aisha Orazbayeva und der britischen Cellistin Lucy Railton, Musikerinnen, die man eher mit zeitgenössischer Komposition in Verbindung bringt, einen frischen Touch.
Der britische Pianist und Arrangeur Fred Thomas, der mit diesem Album sein Debüt bei ECM New Series gibt, hat bereits in verschiedenen Kontexten gearbeitet, von der Theatermusik bis zum Jazz, und wird zunehmend für seine Bearbeitungen von Barockmusik gelobt. Für ihn ist die weitreichende Erfahrung des Trios „ein Ansporn zur Kreativität“.

Bach hat sein eigenes Material oft wiederverwendet, und es ist keine Überraschung, dass es jedes Mal anders ausfiel. Dazu Fred Thomas: „Glauben wir wirklich, dass Bach bei seinen phantasievollen, technischen und improvisatorischen Fähigkeiten dasselbe zweimal auf dieselbe Weise spielen würde?“ Auf diese Frage gibt „Three Or One“ die Antwort mit dem oben beschriebenen Ansatz von Pianist Fred Thomas.

Fred Thomas: „Three Or One“ ist auf dem Label ECM (New Series) erschienen.