Benny Lackner Trio mit starkem Album
Benny Lackner Trio mit starkem Album
Er kennt und schätzt das Leben auf Achse, dieser Benny Lackner. Doch irgendwann wollte der deutsch-amerikanische Pianist einfach nur noch ankommen. Von dieser Sehnsucht nach einem Zuhause handelt „Drake“, das sechste Album seines Trios. Darauf pflegt die Band eine neue Version ihres charakteristischen elektro-akustischen Stils mit Field Recordings, Drum-Loops und komplexen Improvisationen. Viele Jahre ist Lackner zwischen den USA und Deutschland gependelt und hat sich „an beiden Orten zu Hause und entwurzelt gefühlt.“ Heute würde er Berlin gegen keinen Ort der Welt eintauschen wollen. „Drake“ markiert diesen Wendepunkt – und steht für eine neue Gelassenheit. Ein gemeinsamer Live-Auftritt mit Schlagzeuger Matthieu Chazarenc und Bassist Jerome Regard beim 2016er X-Jazz-Festival war die Initialzündung für ein gemeinsames Bandprojekt. Schon bald kristallisierten sich die Songs für das nächste Studio-Album heraus. Teile des Materials gehen auf konkrete Ereignisse zurück und entstanden aus dem Augenblick heraus. „Rise to the Occasion“ zum Beispiel dreht sich um Begebenheiten, bei denen Lackner gefordert war, über sich selbst hinaus zu wachsen. Das majestätische „Good Stuff“ wiederum basiert auf einem Zitat aus dem Film „The Wedding Crashers“.
Zugleich bedeutet „Drake“, das auf dem Ozella-Label erscheint, auch das vorläufige Ende einer persönlichen Reise. Mit 13 zog er mit seinen Eltern in die USA und kehrte erst mit 30 wieder zurück nach Berlin. Benny Lackner studierte bei Brad Mehldau und tourte ausgiebig durch die Jazz-Clubs und Festivals der USA. Seine Eigenkompositionen und Coverversionen von Björk, Hendrix über Monk bis Prince entladen sich in einem Spannungsfeld von Intensität und Virtuosität und überraschen mit einer ganz neuen Ausstrahlung des traditionellen Pianotrios. Das Benny Lackner Trio gastierte u.a. beim Montreux Jazz Festival, auf dem North Sea Jazz Festival, dem Monterey Jazz Festival sowie den Leverkusener Jazztagen. Lackner braucht inzwischen überhaupt keine Vergleiche mehr mit den großen Namen zu scheuen. Der Pianist hat seinen Platz in der Oberliga des Jazz-Klaviers längst gefunden.
Benny Lackner Trio: „Drake“ ist auf dem Label Ozella erschienen.