„Modfather“ Paul Weller ist altersmilde geworden

„Modfather“ Paul Weller ist altersmilde geworden

Ende Mai wurde Paul Weller 60 – und wie sehr er mit sich und seiner aktuellen Lebensphase im Reinen ist, zeigt sein aktuelles Album „True Meanings“. Es ist bereits das 14. Solo- und das 26. Studioalbum seiner gesamten Karriere. Entspannter und eleganter hat man ihn in seiner über vierzigjährigen Laufbahn kaum gehört, den Sänger und Songwriter von The Jam und The Style Council. Der „Modfather“, wie er genannt wird, gibt sich auf True Meanings“ altersmilde, zurückhaltend und umringt von romantischem Zauber. Weller hat ein Singer-Songwriter-Album der Extraklasse eingespielt, klassisch auf der Akustikgitarre um Streicher- und Bläserarrangements ergänzt.

Welche eine Sanftmut haftet den Songs an, Songs wie „Glide“, „Movin On“, oder „May Love Travel With You“. Das ist schon erstaunlich. Wie ein roter Faden zieht sich diese Coolness und relaxte Stimmung durch die insgesamt vierzehn Songs. Der von Conor O’Brien (Villagers) verfasste Opener „The Soul Searchers“, der Folk und Soul virtuos miteinander verbindet, dient als Wegweiser für das gesamte Album. Emotionen und seelenvolle Musik reichen sich immer wieder die Hand, wobei der große Meister den Soul nicht aus den Augen verliert. Ganz im Gegenteil: Man lausche nur den Songs „Mayfly“ oder „What Would He Say?“. Die Nähe zum Jazz und Blues wird im Titel „Old Castles“ überdeutlich. Elegische Anmut bietet das von Streichern unterstützte „Gravity“. Übrigens: Paul Wellers Stimme ist besser denn je.

Mit dem Album „True Meanings“ ist ihm mal wieder ein ganz großer Wurf gelungen. Hut ab! Noch eine Schlussbemerkung: Wellers Gesamtwerk ist beeindruckend und es ist vielseitig. Vielfach preisgekrönt, alleine den Brit Award erhielt er dreimal. Die moderne englische Kultur scheint ihn zu brauchen.

Paul Weller: „True Meanings“ ist bei Parlophone / Warner Music erschienen.

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