Brückenbauer zwischen Jazz und Volksmusik

Brückenbauer zwischen Jazz und Volksmusik

Tigran Hamasyan gilt derzeit als das wohl größte Talent des Jazz-Pianos. 1987 in Leninakan, Armenien, geboren, traf er mit 13 Jahren auf Chick Corea, den er tief beeindruckte. Und auch Herbie Hancock lobte ihn in den höchsten Tönen. Mit 18 Jahren nahm er sein Debüt-Album „World Passion“ auf und gewann dann die Thelonious Monk Jazz Competition sowie einen Preis beim renommierten Montreux Jazz Festival. Die Jazzwelt horchte auf und das zu recht.

Einfache Melodien und komplexe Rhythmen zeichnen seine Musik aus. Zu hören auf seinem aktuellen Album „An Ancient Observer“. Die zehn Songs wurden von dem 30-jährigen Ausnahmekünstler über die letzten vier Jahre geschrieben. Einige der Stück wurden dabei im Vorfeld komplett komponiert und niedergeschrieben, andere bestanden nur aus Skizzen, die Hamasyan viel Platz zum Improvisieren ließen. Auch stimmliche Elemente kommen zuweilen zum Einsatz.

Wie bei den meisten seiner Kompositionen ist der in Armenien und Kalifornien aufgewachsene Musiker von einer breiten Palette an Stilen beeinflusst worden, von barocken Tänzen bis zu Hip-Hop, zudem sind die Klänge seiner armenischen Heimat in den Songs präsent – zwei basieren auf armenischen Melodien. Dabei ist ein äußerst bildhaftes Werk entstanden. Mit Musik, deren Elemente aus verschiedenen Welten stammen. Der britische Guardian urteilte neulich über den Virtuosen: „Ein phänomenaler Pianist, ein unbändiger Entertainer und ein kreativer Weltmusikkomponist“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Tigran Hamasyan: „An Ancient Observer“ (Nonesuch/Warner)

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