Ganz in Weiß: Der Nuforce BE6i im Test

Ganz in Weiß: Der Nuforce BE6i im Test

In unschuldigem Weiß liegt er auf unserem Redaktions-Tisch – der neue BE6i von Nuforce. Ein breites, weißes Kabel verbindet die beiden in zartem Roségold gehaltenen Ohrhörer, daran  angebracht ist auch die Kabelfernbedienung. Schmuck sieht er aus – und beim Auspacken fallen sofort die wertigen Aluminium-Ohrstücke auf, die nicht nur gut in der Hand liegen, sondern auch im Ohr eine gute Figur machen. Um sie vor Kratzern zu schützen und sicher aufzubewahren, liegt der Packung ein kleines Täschchen bei, in dem sich der Hörer nach dem Gebrauch perfekt aufbewahren lässt.

Damit der BE6i auch optimal im Gehörgang sitzt, sind verschieden-große Earbuds im Lieferumfang enthalten, dazu kleine Gummi-Flügelchen, die optional für noch besseren Halt sorgen. In meine Ohren wollten diese nicht so recht passen, doch für den Alltagseinsatz reichen die Standard-Earbuds in den Größen S bis L vollkommen aus. Einzig bei stärkerer Bewegung – zum Beispiel dem Sprint zu Bus oder Bahn – rutschen sie relativ leicht zumindest aus meinen Ohren heraus. Aus diesem Grund hat Nuforce dem kleinen Bluetooth-Hörer zwei Paar Comply-Earbuds aus schwarzem Memory-Schaum beigelegt, die ähnlich funktionieren wie traditionelle Ohropax: Ein kurzes Andrücken und Festhalten reicht aus, damit sie sich komplett dem Gehörgang anpassen können. Zwar lassen sie noch ausreichend Schall von außen durch und sind auch optisch eher die zweite Wahl, dafür sitzen sie aber auch bombenfest im Ohr und verleihen den BE6i damit sogar sportliche Ambitionen.

Dazu passt auch, dass Nuforce dem kabellosen Neuling sogar nach dem IPX5-Standard hat zertifizieren lassen. IPX5, das bedeutet Schutz gegen eindringenden Staub und gegen Spritzwasser. Joggen im Wald? Der Heimweg bei strömendem Regen? Sollte kein Problem sein. Die Akkuleistung gibt der Hersteller mit acht Stunden Spieldauer an, wir kamen im Test knapp darunter. Dafür ist die Reichweite in geschlossenen Räumen ein absoluter Vorteil. Zwei Etagen zwischen gekoppeltem Smartphone und Kopfhörer waren ohne jegliche Beeinträchtigung möglich.

Die Druckpunkte der Fernbedienung sind ein bisschen schwammig, es empfiehlt sich – gerade für Menschen mit großen Fingern – den Fingernagel zum Drücken zu nutzen – und nicht die Fingerspitze. Aber das ist Geschmacks- und sicher auch Gewöhnungssache. Das Koppeln (6 Sekunden auf die Play/Pause-Taste drücken) ist unkompliziert, der Hörer sitzt im Ohr, ich starte die Musik zum Klangtest.

Mein erster Eindruck? Unerwartet detailreich. Sehr starke Höhen und Mitteltonfrequenzen zeichnen den BE6i gleich zu Beginn des Tests aus. Wenn es am Klang eine Kleinigkeit auszusetzen gibt, dann dass die Bässe etwas zu stark im Vordergrund stehen. Die alleinige Wiedergabe tiefer Frequenzen – zum Beispiel einer geradlinigen House-Bassdrum mit Basslauf – kommt richtig knackig. Doch addieren sich Höhen und Mitten dazu, zeigt der BE6i eine leichte Tendenz zum Verzerren der tiefen Töne. Je höher der Schalldruck, desto ausgeprägter erscheint das Phänomen. Die gute Nachricht für alle, die eher auf akustische Musik stehen: Trio-Jazz, Gesang oder sogar epische Big-Band-Arrangements bildet der BE6i absolut detailreich und originalgetreu ab – auch Dank Unterstützung des aptX-Codecs und des AAC-Standards. Beide sorgen auch über die begrenzte Datenrate von Bluetooth für ein gutes Klangerlebnis.

Unser Fazit

Ordentlicher Klang, üppige Ausstattung und ein schönes Design machen den BE6i zu einer Kaufempfehlung. Kleine Einschränkung: Hoher Schallpegel in Kombination mit harten, elektronischen Bässen sind nicht unbedingt die Paradedisziplin unseres Testgerätes – vor allem, wenn man gerne etwas lauter hört. Leise Töne, vor allem akustische Instrumente wie Gitarre, Piano und selbst Stimmen, bildet der BE6i dagegen äußerst feingliedrig und sehr präsent ab. Wer lieber ein dezentes Grau statt dem uns vorliegenden Weiß bevorzugt, findet auch diesen Farbton bei Nuforce im Angebot. Der Preis ist zwar kein Schnäppchen, geht aber mit knapp 100 Euro im Netz in Ordnung. Wie immer gilt: Probehören ist Pflicht. Denn Musikgeschmack ist eine individuelle Sache! Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Herstellers!

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