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Jeff Beck mit 14 Live-Highlights und zwei Studiotracks
Jeff Beck mit 14 Live-Highlights und zwei Studiotracks
Jeff Beck halten viele wegen seiner Soli für den besten Gitarristen der Welt. Andere können seinem egozentrischen Virtuosentum wenig abgewinnen. Doch sei’s drum: Beck beherrscht die elektrische Gitarre wie nur wenige, auch mit 71 Jahren. 1944 im englischen Surrey geboren, führt ihn der Blues von Muddy Waters und Buddy Guy zu seinem Instrument, der Gitarre. Der Steilpass seiner Karriere kam Mitte der 60er Jahre, als er Eric Clapton bei The Yardboys ersetzte, nachdem deren Wunschkandidat Jimmy Page lieber Sessionsmusiker bleiben wollte. Beck ist auf einigen der größten Yardbirds-Hits zu hören, etwa auf „Heart Full Of Soul“, „Shapes Of Things“, und „Over Under Sideways Down“. Später gründete er die Jeff Beck Group. Seine Bandkollegen waren Sänger Rod Stewart, Rolling-Stones-Gitarrist Ron Wood, Drummer Micky Waller und Keyboarder Nicky Hopkins. Mit der Rhythmusabteilung von Vanilla Fudge vollzieht er eine neue Wende („Beck, Bogert & Appice“, 1972), bevor er sich doch noch einmal dem Mainstream zuwendet und unter der Regie von Beatles-Produzent George Martin sein erfolgreichstes Album, das instrumentale „Blow By Blow“ (1974), aufnimmt.
Martin steht auch 1976 bei „Wired“ Pate. Immer für Überraschungen gut, hat Beck den Jazz für sich entdeckt und experimentiert nun mit Fusion. An seiner Seite steht der Keyboarder und Komponist des Mahavishnu Orchestras, Jan Hammer. Ihre fruchtbare Zusammenarbeit dokumentiert der Konzertmitschnitt „Jeff Beck Live With The Jan Hammer Group“ (1977).
Der ewig jung wirkende Beck hat kürzlich ein neues Album vorgelegt: Jeff Beck „Live+“ enthält eine gute Stunde packender Live-Aufnahmen, die in mehreren unterschiedlichen Konzerthallen während der ZZ Top/Jeff Beck-Doppelpaket-Tour mitgeschnitten wurden. Dabei spielen sich Beck und seine Band, bestehend aus Sänger Jimmy Hall, Bassistin Rhonda Smith, Drummer Jonathan Joseph und Gitarrist Nicolas Meier, quer durch das umfangreiche Repertoire des Ausnahme-Gitarristen. Darunter finden sich Klassiker wie „Morning Dew“ (aus dem Album „Truth“ von 1968), „Superstition“ (aus „Beck, Bogert, Appice“, 1973) und „Big Block“ (aus „Jeff Beck’s Guitar Shop“, 1989) sowie zwei Grammy-prämierte Songs: das Beatles-Cover „A Day In The Life“ und „Hammerhead“. Live besonders gut kommen auch die Titel „Danny Boy“, Jimi Hendrix’ „Little Wing“ und Sam Cookes „A Change Is Gonna Come“ rüber. Als Dreingabe spendiert „El Becko“ noch zwei neue Studiotracks, die es in sich haben, soll heißen mit typischem, aggressivem Rock begeistern.
Beide Songs machen Appetit auf Jeff Becks 17. Studio-Album, das voraussichtlich noch im Laufe des Jahres erscheinen wird.
Jeff Beck ist und bleibt eine wahre Gitarrenlegende. Das aktuelle Live-Album liefert einmal mehr den Beweis.
Jeff Beck: „Live+“ ist bei Warner Music erschienen.