Uptown Special: Mark Ronson’s großartiges Disco-Funk-Soul Album

Uptown Special: Mark Ronson’s großartiges Disco-Funk-Soul Album

Er hat schon mit den ganz großen im Musikbusiness zusammengearbeitet. Und ganz gleich ob Bruno Mars, Lily Allen, Rufus Wainwright, Paul McCartney oder die verstorbene Amy Winehouse: Was Mark Ronson anfasst, wird zu akustischem Gold. Nun hat der 39-jährige New Yorker sein viertes Studioalbum „Uptown Special“ vorgelegt. Und damit eine großartige Mischung der Musik, die im Schmelztiegel New York Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre in den Clubs die Massen zum Tanzen brachte. Dabei überspringt, kombiniert und verwischt Ronson die Grenzen musikalischer Stile wie Soul, Funk, Rhythm & Blues und Disco-Sounds mühelos. Das Ergebnis sind elf oft tanzbare und vor Soul triefende Songs auf einer CD, die glatt als die musikalische Essenz der vergangenen 50 Jahre Popmusik in den USA durchgehen könnten: James Brown, Earth, Wind & Fire, die BeeGees, Stevie Wonder (der sogar selbst am Album mitgewirkt hat), Michael Jackson, Kool & The Gang oder Grandmaster Flash – um nur einige zu nennen – sie alle klingen in „Uptown Special“ durch.

Hören wir also rein: Die bereits ausgekoppelte Single „Uptown Funk“ mit Bruno Mars schoss in Großbritannien nicht umsonst über Nacht auf Platz 1 der Charts, denn die messerscharfen Bläsersätze, der treibende Bass und die Stimme von Bruno Mars ergeben in dieser Kombination einen Disco-Kracher, bei dem eigentlich jeder zur Tanzfläche stürmen müsste. Dagegen wirkt „Feel Right“ mit Unterstützung von Rapper Mystikal wie eine – nicht ganz jugendfreie – Hommage an James Brown, den „Godfather of Soul“ himself. Die beiden Songs „Crack In The Pearl“ Part 1 und 2 überzeugen mit druckvollen Synthesizer-Akzenten genauso wie mit psychedelischen Chorgesängen und der Mundharmonika von Stevie Wonder – die frühen 1970er lassen grüßen! Sicher – hier und da könnte „Uptown Special“ ein paar Ecken und Kanten vertragen. „Leaving Los Feliz“ wirkt durch seine sehr cleane Gitarre fast ein wenig steril. Aber: Das bleibt eine der wenigen Ausnahmen in einem sonst makellosen Album.

„Uptown Special“ ist eines dieser Alben mit dem Zeug zum Evergreen.

Und das liegt nicht allein an den hochkarätigen Features oder den wirklich tollen Arrangements, sondern daran, dass Ronson es versteht, die „Alten Meister“ zu zitieren, aber trotzdem jeder Note seinen eigenen unverkennbaren Stempel aufzudrücken. Ronsons Musik klingt nach 2015, aber eben auch nach so viel mehr. Deshalb: Eine uneingeschränkte Empfehlung – und das auch für die Fans des „Old School Funk“, die bei aktuellen Produktionen eher die Nase rümpfen. Kaufen. Jetzt!

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