Grandioser FolkPopJazz: „The Phosphorescent Blues“

Grandioser FolkPopJazz: „The Phosphorescent Blues“

Wenn Producer-Legende T Bone Burnett ins Schwärmen gerät, sollten alle Musikliebhaber die Ohren spitzen. Denn der Mann kennt sich aus. Wenn er dann noch über eine neue Band spricht, die er als „eine der unglaublichsten Bands“ bezeichnet, die die USA je hervorgebracht haben, dann, ja spätestens dann, sollte man definitiv probehören. So geschehen bei den Punch Brothers, die ihren Namen nicht etwa dem Box-Milieu, sondern der Mark Twain Kurzgeschichte „Punch, Brothers, Punch“ verdanken. Die Musik der fünf Amerikaner lässt sich schwer in Worte fassen, so eigentümlich, unterhaltsam und abwechslungsreich präsentiert sich deren neuestes Album „The Phosphorescent Blues“. Versuchen wir es trotzdem: Frontmann Chris Thile spielt die Mandoline wie kaum ein Zweiter. Und: Er schafft es, das vielleicht etwas angestaubt wirkende Instrument geradewegs in die Jetzt-Zeit zu beamen. Zusammen mit seinen vier Mitstreitern Gabe Witcher (Gesang und Geige), Chris Eldridge (Gesang und Gitarre) sowie Noam Pikelny (Gesang und Banjo) und Paul Kowert (Gesang und Bass) sind einige beachtenswerte Arrangements entstanden. Vom rastlos-rhythmischen „Magnet“ bis hin zur romantischen Folkpop-Nummer „I Blew It Off“ finden sich viele Stilrichtungen auf dem Longplayer. Dabei wirken die Geigen- oder Banjoklänge nie überzeichnet oder in klischeeschwangerer Lagerfeuerromantik verhaftet, sondern fügen sich großartig und mit viel Leichtigkeit zu einem ungewöhnlichen, aber deshalb nicht minder hörenswerten Klangabenteuer. Die Punch Brothers sollte man im Auge behalten. Denn von den Jungs ist noch einiges zu erwarten. Weiter so!

„The Phosphorescent Blues“ ist am 23. Januar 2015 bei Warner Music erschienen.

Schreibe einen Kommentar