„In jedem Dur steckt ein bisschen Moll“ – Hannah Köpf im Interview

„In jedem Dur steckt ein bisschen Moll“ – Hannah Köpf im Interview

2014 war ein spannendes Jahr für die Kölner Musikerin Hannah Köpf: Ihrem neuen Album „Lonely Dancer“ folgte eine ausgiebige Tournee (unseren Bericht zur CD und zum Konzert findet Ihr hier auf wegotmusic.de) durch Deutschland – mit viel positiver Resonanz. Zu recht – wie wir finden. Denn Hannah’s Musik ist ehrlich und innovativ, ohne dabei zu gewollt zu klingen – und verbindet die Sounds vergangener Jahrzehnte stilsicher mit klassischen Singer-Songwriter-Elementen, ohne die gängigen Klischees zu bemühen. Kurz: Prädikat absolut hörenswert. Doch was hat sich die sympathische Rheinländerin für 2015 vorgenommen? Und wie verlief die Tour zum neuen Album aus ihrer Sicht? Im exklusiven wegotmusic.de Interview sprechen wir mit Hannah Köpf über Musik, die glücklich macht – und Hoffnung, die man sich immer bewahren sollte.

F2014 war ein spannendes und ereignisreiches Jahr für Dich – wenn Du zurückblickst, was waren Deine persönlichen Highlights?

HKIch freue mich sehr darüber, dass mein neues Album so gut ankommt. Ich habe so viel positives Feedback von meinem Publikum und auch von der Presse bekommen, davon bin ich völlig überwältigt. Wenn man im stillen Kämmerlein sitzt und Musik schreibt, verliert man manchmal das Gefühl dafür, ob das überhaupt irgendwie gut ist, was man da macht. Und dann ist es für mich das Größte, wenn ich merke, dass ich andere Leute mit meiner Musik glücklich machen oder ihnen auf den Konzerten eine gute Zeit schenken kann. Genau darum mache ich Musik!

FDa Du Dein neues Album angesprochen hast: Wenn Du „Lonely Dancer“ in einem Satz beschreiben müsstest – wie würde der lauten? Und warum?

HKWie wäre es mit zwei Worten – „glückselige Melancholie“. Das klingt erstmal wie ein Widerspruch, ist es aber für mich nicht. Ich selbst mag auch gerne Musik, die eine gewisse Fröhlichkeit bzw. Helligkeit ausstrahlt, aber dennoch auch eine kleine wehmütige Note hat. Nachsinnen, in der Vergangenheit schwelgen, Traurigkeit zulassen und dennoch immer hoffnungsvoll bleiben. Oder wie ein damaliger Musiklehrer zu mir gesagt hat: „In jedem Dur steckt auch ein bisschen Moll“.

FDu warst 2014 auf Deutschland-Tournee, um „Lonely Dancer“ einem größeren Publikum persönlich vorzustellen. Was sind Deine Eindrücke von der Tour?

HKEs war eine ganz schön aufregende Zeit für mich, auch weil ich nicht wusste, wie meine neue Musik und meine neue Bandzusammenstellung beim Publikum ankommen würde – vor allem bei den Leuten die mich und meine Musik schon länger kennen. Ich war mir unsicher, ob die Leute den Jazz zu sehr vermissen, oder ob sie nach wie vor begeistert sein würden. Aber zum Glück denken die meisten meiner Zuhörer nicht in Schubladen, sondern hören die Musik unvoreingenommen und entscheiden nach dem Bauchgefühl. Ich bin immer noch hin und weg von den vielen netten Begegnungen, den tollen Momenten, den besonderen Orten und habe jede Minute genossen!

FUnd wie sehen Deine musikalischen Pläne für 2015 aus? Gehst Du bald wieder auf Tour? Kommt eine neue CD?

HK2015 werden wir weiterhin unterwegs sein und „Lonely Dancer“ vorstellen. Derweil werde ich anfangen an neuen Songs zu arbeiten und vielleicht im Herbst live schon ein paar im Konzertprogramm einstreuen. Man darf gespannt sein…

Liebe Hannah, ganz herzlichen Dank für das Interview, weiterhin alles Gute – und viel Erfolg im neuen Jahr!

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