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HEM Dynamic: Toller Klang für Musikliebhaber
HEM Dynamic: Toller Klang für Musikliebhaber
Wenn die Soundtüftler von Optoma einen neuen Kopfhörer auf den Markt bringen, dann lohnt sich ein Blick. Oder in unserem Falle ein Test. So geschehen mit dem neuen Nuforce HEM Dynamic, der vor einigen Wochen als Testgerät seinen Weg auf unseren Schreibtisch fand.
Zunächst zu den Rahmendaten. Der HEM Dynamic ist ein kabelgebundener In-Ear-Kopfhörer aus dem Hause Optoma, die schon seit ein paar Jahren mit höherpreisigen High-Fidelity Kopfhörern Furore machen. Edle Materialien, hochwertige Komponenten und ein tolles Tragegefühl bieten die Produkte so gut wie alle. Der HEM Dynamic markiert den neuen Einstieg in die vom Hersteller „Hi-Res-Audio“ getaufte Serie besonders anspruchsvoller In-Ear-Kopfhörer. Seinen „großen Bruder“, den HEM 4, der uns dank vier Treibern mit kristallklarem Klang begeistert hat, durften wir vor Kurzem bereits ausgiebig testen. Nun also die „kleine Version“. Und die ist vergleichsweise günstig zu haben. Rund 100 Euro werden fällig – und die sind für Musikfans bestens investiert.
Der Klang ist für diese Klasse bemerkenswert brillant und facettenreich, bei gleichzeitig sehr guter Basswiedergabe. Die meisten Hörer dieser Preisklasse präsentieren sich eher „kopflastig“, neigen also eher zu einem zu starken Fokus auf die Höhen und oberen Mitten des Klangs. Nicht so der HEM Dynamic. Denn der ist im besten Sinne ausgewogen mit einem minimalen Hang zu tiefen Frequenzen. Und das bei leisen Tönen genauso wie bei lauten Passagen. Kaum Verzerrungen und eine hohe Lautstärkestabilität sind die positive Folge. Insgesamt kann der HEM Dynamic ein Frequenzband von 20 bis 40.000 Hz abbilden. Schon jenseits der 20.000 Hz steigen die meisten menschlichen Ohren zwar aus, doch der Raum, die „Luftigkeit nach oben“, hallt trotzdem nach und verändert den Höreindruck. Vorausgesetzt natürlich, man schickt ein unkomprimiertes Audiosignal auf die kleinen Membranen.
Natürlich geht immer mehr: Beim HEM 4 überzeugte uns eine besonders feingliedrige Darstellung der unteren Hochtonfrequenzen. Dieser Kopfhörer kostet jedoch auch signifikant mehr – und eine solche Investition muss jeder mit sich selbst ausmachen.
Und noch etwas fällt beim Tragen des HEM Dynamic auf: Die Ohrstücke werden so getragen, dass das Kabel hinter dem Ohr herumgeführt wird. Die Folge: Kein lästiges Knacken durch aneinander schlagende Kabel und kein nerviges Ziehen, beispielsweise beim Drehen des Kopfes. Statt dessen: Ein guter Tragekomfort und ein guter Sitz der Ohrstücke im Gehörgang. Die Verarbeitung macht einen sehr wertigen Eindruck.
Die Kabelfernbedienung mit rundem Durchmesser hat ein eingebautes Mikrofon und funktioniert ähnlich dem Konzept von Teufel mit nur einem Knopf. Play/Pause klappt einwandfrei, Anrufe annehmen auch, beim Vor- und Zurückspulen wird es aber schon etwas kniffelig. Auch Cortana, Siri, Alexa & Co lassen sich mit einem langen Druck aktivieren. Was nicht geht, ist die Lautstärkeregelung. Dafür muss man immer an das angeschlossene Endgerät. Nicht kriegsentscheidend, aber zuweilen ein bisschen nervig.
Auf der Haben-Seite steht definitiv die gute Ausstattung mit verschieden großen Ohrstöpseln, darunter auch zwei aus Memoryschaum, die für eine besonders gute passive Abschirmung von Außengeräuschen sorgen. Allerdings mag ich das sehr abgekoppelte Gefühl und den damit einhergehenden Druck auf den Ohren nicht ganz so gerne. Deshalb freut es mich, dass auch die „Standard-Gummis“ den Schall von außen schon recht ordentlich abhalten. Ein wertiges Soft-Case, ein Klettband zum Aufrollen und ein Kabelclip runden die Ausstattung ab. Und sollte das Kabel mal brechen oder einen Wackelkontakt haben: Optoma ist einer der ganz wenigen Hersteller, bei denen das Kabel ausgewechselt werden kann. Braucht man auf den ersten Blick vielleicht nicht, aber im harten Alltag kann ein Kabelbruch schnell passieren. Erhältlich ist der HEM Dynamic in schwarz und weiß-silber.