Julia Hülsmann: Große Kunst und hoher Musikgenuss

Julia Hülsmann: Große Kunst und hoher Musikgenuss
Es grenzt an ein Wunder, wenn Musik so einfach, locker und unprätentiös daherkommt wie bei diesem Quartett. Mit der zusätzlichen Hornplayerin Hildegunn Øiseth wird die Formation von Pianistin Julia Hülsmann dann zum Quintett. Und es ist, als habe die norwegische Trompeterin schon immer dazugehört. Manchmal packt sie auch ein Hirtenhorn aus. Feinsinnig sind ihre Duelle mit Uli Kempendorff am Tenor. Dazwischen legt Julia Hülsmann feine Klavierlinien.
Seit bald 25 Jahren spielt die Pianistin mit dem Bassisten Marc Muellbauer und dem Schlagzeuger Heinrich Köbberling im Trio, das sie im Laufe der Zeit immer wieder durch Gäste erweitert oder zum Quartett ausgebaut hat. Die zehn Titel des neuen Albums „Under The Surface“ verraten ein großes Gemeinschaftsgefühl des Ensembles. In „May Song“, einer Komposition des Schlagzeugers Heinrich Köbberling, knüpft das Quartett zum ersten Mal behutsam eine Verbindung mit der Hornistin, wobei die Stimmen von Saxofon und Trompete beim Vortragen der zutiefst lyrischen Melodie miteinander verschmelzen. In „Bubbles“, einem weiteren Original aus der Feder von Köbberling, ist Hildegunn Øiseth erneut zu hören.
Wie breit das musikalische Spektrum von Julias Kompositionen ist, zeigen auch „Anti Fragile“, „Trick“ und das Titelstück „Under The Surface“, mit dem das Album endet. Insgesamt große Kunst und hoher Musikgenuss. Bravo!
Julia Hülsmann Quartet: „Under The Surface“ ist auf dem Label ECM erschienen.