Der Sopransaxofonist Yuval Cohen gibt mit „Winter Poems“ sein Debüt bei ECM-Records. Das Album bietet einen frischen Ansatz für das einzigartige Genre des Kammerjazz. Als Bruder des etablierten ECM-Trompeters Avishai Cohen und der Klarinettistin und Saxofonistin Anat Cohen liegt ihm der Jazz im Blut.

Nach seinem Studium am Konservatorium in Tel Aviv, am Berklee College of Music und an der Manhattan School of Music hat sich Cohen zu einer führenden Persönlichkeit in der israelischen Musikausbildung entwickelt. Er ist Leiter des Fachbereichs Jazz an mehreren Institutionen und hat als Solist und in Ensembles Alben veröffentlicht – oft zusammen mit seinen beiden Geschwistern. „Winter Poems“ ist eine ansprechende Interpretation der traditionellen Quartett-Besetzung und nutzt Cohens umfangreiches Wissen über verschiedene Musikgenres, um ein Album zu schaffen, das vor unterschiedlichen Einflüssen nur so strotzt. 

Zusammen mit seinem Ensemble, dem Pianisten Tom Oren, dem Bassisten Alon Near und dem Schlagzeuger Alon Benjamini, legt er den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Improvisationen und effektive, subtile Reaktionen des Quartetts, um eine raumgreifende und innovative Sammlung von Kompositionen zu schaffen. Alle drei sind nicht nur hervorragende Instrumentalisten, sondern bringen auch ein tiefes, intuitives Verständnis für die musikalische Sprache und den improvisatorischen Ansatz ihres Bandleaders mit. Anspieltipps: „First Meditation“, „Song For Lo Am“ und „Avia“.

Von Yuval Cohen und seinen Mitmusikern darf man nach diesem guten Einstand sicherlich noch so manche Überraschung erwarten. Fazit: Daumen hoch für dieses uneingeschränkt empfehlenswerte Album.

Yuval Cohen: „Winter Poems“ ist auf dem Label ECM erschienen.