Tiken Jah Fakoly: Sprachrohr der Entrechteten

Tiken Jah Fakoly: Sprachrohr der Entrechteten

Tiken Jah Fakoly, eigentlich Doumbia Moussa Fakoly ist ein ivorischer Musiker. Er gilt als einer der einflussreichsten Reggaemusiker Afrikas. In seinen Texten kritisiert er die politische Elite verschiedenster afrikanischer Länder scharf. Seit seinem 2002 veröffentlichten Album „Francafrique“ sah sich Tiken Jah Fakoly verstärkt politischer Repressionen ausgesetzt. Infolge von Morddrohungen und dem Mord an mehreren seiner Freunde entschied er sich im Jahr 2003 nach Mali ins Exil zu gehen. Er lebt seitdem in Malis Hauptstadt Bamako. Von dort aus setzt er sein musikalisches Werk und sein politisches Engagement fort. Stark kritisiert wird in mehreren Liedern auch die Afrikapolitik Frankreichs. Im Jahr 1998 hat er mit einem Konzert in Paris seinen ersten Auftritt in Europa. Seither ist Tiken Jah Fakoly auch international bekannt.

Tiken Jah Fakoly spielt Roots-Reggae und singt dabei meist auf Französisch oder in afrikanischen Sprachen, manchmal auch auf Englisch. Er stammt aus der Stadt Odienné im Nordwesten der Elfenbeinküste, nahe der Grenze zu Guinea, und ist Sohn einer Griot-Familie. Tiken Jah Fakoly hat sich inzwischen als einer der führenden Köpfe in der Reggae-Szene Afrikas etabliert. Den ansteckenden Reggae-Beat verbindet er mit ernsten und schlagkräftigen Texten. Er gilt als Sprachrohr einer ganzen Generation von jungen afrikanischen Musikfans, in einer Linie mit Pete Tosh und Bob Marley; er spricht in seinen Songs bewusst politische und soziale Probleme und Themen an um denen „eine Stimme zu geben, die keine haben.“

Nach den großen Erfolgen in Afrika (mit nur fünf dort erschienenen Alben) wurde er auch in Europa ein großer Star, mit mehrfach vergoldeten Platten­verkäufen und Auftritten auf den größten Festivals und vielen Hallen und Arenen. Live ist Tiken Jah Fakoly an Energie kaum zu übertreffen. Im deutschsprachigen Raum war er mehrfach bei Summerjam, Chiemsee Reggae und Sunplash Wiesen zu Gast.

Gerade ist sein aktuelles Werk „Braquage de pouvoir“ (Raub der Macht) erschienen. Das Album, sein elftes, trifft den Nerv auf den Punkt, denn es begnügt sich nicht damit, Tiken Jahs musikalische und politische Errungenschaften zusammenzufassen, sondern offenbart seinen kompromisslosen Kampf gegen die Mächtigen und Unterdrücker in seiner Heimat Afrika, die zum Teil noch immer von Europas Eliten protegiert werden. Anspieltipps: „I Can Hear“, „Don’t Worry“ sowie „Le Peuple a le Pouvoir“.

Tiken Jah Fakoly: „Braquage de pouvoir“ ist auf dem Label Chapter Two/Indigo erschienen.

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