Cathrin Pfeifer: Eine Meisterin auf dem Akkordeon

Cathrin Pfeifer: Eine Meisterin auf dem Akkordeon

Die Berliner Musikerin und Komponistin Cathrin Pfeifer begeistert einmal mehr mit ihrer unbändigen Virtuosität und sichtbarer Spielfreude auf dem Akkordeon. Stilistisch ist sie in nahezu allen Bereichen zuhause. Pfeifer formt mit Elementen aus Folk, Rock, Jazz, Avantgarde, Neue oder auch Klassischer Musik eine ganz eigene, unverwechselbare Musik. Geboren in der DDR, aufgewachsen in Ost-Berlin, war sie später Studentin an der Musikhochschule Hanns Eisler. Akkordeon spielt sie seit sie neun Jahre alt ist. Sie gründete ihre eigene Band, spielte aber auch mit anderen bekannten Musikern zusammen, etwa mit Steve Lacy, der Rockband Keimzeit oder der Sängerin Etta Scollo. In ihrem Trio Trezoule spielt sie zusammen mit Takashi Peterson an der Gitarre und Andi Bühler am Schlagzeug. Inzwischen gehört Cathrin Pfeifer zu den profiliertesten Akkordeonistinnen Deutschlands. Sie hat gezeigt, wie virtuos dieses Instrument sein kann.

Das Akkordeon musste lange um seinen Ruf kämpfen. Die „Quetsche“ bzw. das Schifferklavier galt bei uns als volkstümliches Instrument, geeignet für Heimatlieder oder Shanties – nicht aber für die große musikalische Kunst. Dass sich dieses Bild inzwischen gewandelt hat, ist auch das Verdienst der Berlinerin.

Mit ihrer jüngsten Solo-CD „Quantuum mobilé“ ist ihr ein weiterer Coup gelungen. Cathrin Pfeifer hat die Corona-Zeit genutzt, um ein lange gehegtes Vorhaben umzusetzen. Herausgekommen ist ein durchweg poetisches Album. Mit Miniaturen, die einladen, in die Stille, zur Ruhe zu kommen, zu entschleunigen, inne zu halten, dem Alltag den Rücken zu kehren, zum Tagträumen anzuregen, nach innen zu lauschen, gelassener zu werden. Und das geschieht unweigerlich, wenn man sich dieser wunderbaren Musik hingibt. Berührung statt Berieselung heißt hier die Devise.

Schon die Titel ihrer Kompositionen und die Texte befreundeter Künstler assoziieren Geschichten: Squeeze Dream,Die Ewigkeit im Moment,Der See ist in die Bäume gestiegen, Wenn der Wind das Licht aus den Pappeln treibt, Wunderbar langsames Glück. Es ist eine Musik, die so gar nicht in einen Rahmen passen will und ein ungewöhnlich intensives Musikerlebnis bietet. Zusammen mit einem liebevoll gestalteten 20-seitigen Booklet bekommt der Hörer hier ein Kunstpaket für alle Sinne.

Cathrin Pfeifer: „Quantuum mobilé“ ist bei Galileomusic erhältlich.

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