Zum 80. Geburtstag: Hannes Wader ist „Noch Hier“

Zum 80. Geburtstag: Hannes Wader ist „Noch Hier“

Seit seinem Abschied vom Tourneeleben ist Hannes Wader nicht mehr „Heute hier, morgen dort“, aber er ist „Noch hier“ – und er singt: „Was ich noch singen wollte“. Das neue Studio-Album – sein erstes seit sieben langen Jahren  – erscheint nun bei Stockfisch-Records, brillant aufgenommen und feinfühlig arrangiert von Label-Gründer Günter Pauler.

In den vergangenen Jahren ist im Leben des Sängers viel geschehen. Die Lieder des neuen Albums „Noch hier – Was ich noch singen wollte“ spiegeln dies eindrücklich wider. Eine Begegnung geht dabei besonders zu Herzen: Hannes Wader und Reinhard Mey, zwei Freunde, die sich seit Langem kennen und schätzen, singen nun noch einmal gemeinsam ein Chanson, das sie lange begleitet und verbindet: „Le temps des cerises“.
Von seinen Anfängen an bis heute hat Wader Menschlichkeit propagiert. Er singt „Um eine bess’re Welt zu schaffen“ und stellt klar: „Krieg ist Krieg“. Doch Wader wäre nicht Wader, würde er nicht auch mit Volksliedern wie „Es dunkelt schon in der Heide“ oder auch mit Zeilen aus der Feder Hölderlins überraschen. Am Ende des Albums singt Wader seine Vertonung des berührenden Gedichts „Noch hier“. Pünktlich zu seinem 80. Geburtstag am 23.06.2022 ist das neue Studio-Album nun erschienen.

„Ich war von Anfang an der Mann mit der akustischen Gitarre und wollte auch nie jemand anderes sein“ hat Hannes Wader einmal gesagt. Und weiter: „Ich bin ein Volkslieddichter“. So gesehen hat Wader seine Person und sein Wirken richtig beschrieben. Eindrucksvoll erzählt er dann noch von einem Wiedersehen „Vorm Bahnhof“, zitiert dabei – en passant – Karl Marx und schildert in „Klaas der Storch“ mit starken Bildern eine Geschichte, an der so gut wie nichts erfunden sei. In „Schlimme Träume“ wird es schließlich richtig waderesk: Im Traum schleicht der Sänger um Bob Dylans Haus, sucht verbissen nach dessen Notizen und Liedideen – obwohl es in Wirklichkeit „immer genau umgekehrt“ gewesen sei.

Grandiose Gastmusiker, die den Liedern einen einzigartigen Klang verleihen – darunter Jens Kommnick an der Bouzouki, Ulla van Daelen an der Konzertharfe, Lydie Auvray am Akkordeon, Justin Ciuche an der Viola, Martin Bärenz am Cello oder auch Nils Tuxen an den Gitarren sind mit von der Partie. Wie nicht anders zu erwarten, klingt das Album brillant und perfekt. Schließlich wurde es von Stockfisch-Chef Günter Pauler klangtechnisch veredelt.

Hannes Wader: „Noch hier“ – Was ich noch singen wollte ist auf dem Label Stockfisch erschienen.

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