Gelungener Album-Doppelschlag von Mary Halvorson

Gelungener Album-Doppelschlag von Mary Halvorson

Die aus Boston stammende Gitarristin und Komponistin Mary Halvorson hat in den vergangenen zehn Jahren als einer der originellsten Köpfe im Bereich zeitgenössischer Improvisationsmusik von sich reden gemacht. Die 41-Jährige, die an der Wesleyan University in Middletown, Connecticut, bei Anthony Braxton studiert hat, legte zum Beispiel im Trio Thumbscrew mit Bassist Michael Formanek und Schlagzeuger Tomas Fujiwara, aber auch in Quintett- und Septett-Besetzungen mit Musikern wie demTrompeter Jonathan Finlayson sowie den Saxofonisten Jon Irabagon und Ingrid Laubrock vielbeachtete Alben vor.
Kürzlich wurde Halvorson von Nonesuch/Warner Music unter Vertrag genommen. Und zum Einstieg bei der Plattenfirma sind kürzlich die Alben „Amaryllis“ und „Belladonna“ erschienen. Erstere Arbeit stellt Halvorson mit einem neuen Sextett vor, dem u. a. Trompeter Adam O’Farrill und die Vibrafonistin Patricia Brennan angehören, und das sich durch einen hellen Sound auszeichnet.

Bei drei der Kompositionen gesellt sich das Mivos Quartet zur Band, das wiederum auf „Belladonna“ neben Halvorson die Hauptrolle spielt: Die Gitarristin, die in ihrer Klangsprache unbekümmert aus Psychedelia, Jazz, Noise, Rock, freier Improvisation und anderen Quellen schöpft, ist hier im Dialog mit dem 2008 in New York gegründeten Streichquartett zu vernehmen, für das sie fünf Kompositionen geschrieben hat. Mit dieser Doppelveröffentlichung beim renommierten Nonesuch-Label setzt ein dickes musikalisches Ausrufezeichen!

Fazit: Mary Halvorson gehört zu den kreativsten Stimmen des US-amerikanischen Jazz – als Gitarristin, aber auch als Komponistin. Man sollte ihren besonderen Alben unbedingt ein Ohr leihen. Es lohnt die Mühe. Stoff zum Entdecken gibt es auf den beiden aktuellen Werken jedenfalls in Hülle und Fülle.

Mary Halvorson: „Amaryllis & Belladonna“ ist auf Nonesuch/Warner erschienen.

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