Die Kraft der Musik als völkerverbindendes Element
Die Kraft der Musik als völkerverbindendes Element
Der Pianist, Komponist, Pädagoge und Sozialaktivist Danilo Pérez erreicht mit Crisálida und seinem neuen Ensemble, den Global Messengers, neue künstlerische Höhepunkte. Crisálida besteht aus zwei außergewöhnlichen Suiten, auf denen Danilo Pérez die Global Messengers anführt, ein neues Ensemble, bestehend aus den Absolventen des Global Jazz Institute (Berklee College of Music).
Ähnlich wie Dizzy Gillespies United Nations Orchestra, das Pérez‘ internationale Karriere ins Rollen brachte, sind die Global Messengers eine multikulturelle Formation mit dem Perkussionisten Tareq Rantisi (Palästina), dem Laouto-Spieler Vasilis Kostas (Griechenland), der Geigerin und Sängerin Layth Sidiq (Irak, Jordanien), dem Cellisten Naseem Alatrash (Palästina) und der Sängerin Farayi Malek (USA). Gastauftritte haben der Batá-Trommler Román Diaz (Kuba), der Ney-Flötist Faris Ishaq (Palästina), Zárate (Chile), die Sängerin Eirini Tornesaki (Griechenland) und der Kalesma-Kinderchor der Arche der Welt Kivotos tou Kosmou (aus Griechenland).
Crisálida umfasst mehrere künstlerische Disziplinen, darunter Werke der panamaischen Malerin Olga Sinclair, des panamaischen Fotografen Tito Herrera und gesprochene Worte seiner chilenischen Ehefrau und Saxophonistin Patricia Zárate. Crisálida ist ein ganzheitliches, interdisziplinäres Paket, das die Hörer dazu einlädt, sich eine Welt vorzustellen, in der wir alle unsere eigene Crisálida erschaffen.
Schon ganz früh in seiner Karriere, als jüngstes Mitglied in Dizzy Gillespies United Nations Orchestra, lernte der panamaische Pianist Danilo Pérez die Kraft der Musik als völkerverbindendes Element kennen. Bestand Gillespies Formation 1989 noch ausschließlich aus nord-, mittel- und südamerikanischen Musikern, so weitet die Formation, die Pérez auf „Crisálida“ präsentiert, den Bezugsrahmen deutlich aus. In den beiden Suiten „La Muralla“ und „Fronteras“, die sich mit den Themen der gesellschaftlichen Durchlässigkeit und der Bedrohlichkeit von Grenzen auseinandersetzen, geht es zu wie auf einem Wimmelbild: Da vermischen sich etwa die Stimmen eines griechischen Kinderchores mit der reibungsvollen Harmonik zeitgenössischer Kammermusik, stehen orientalische Arabesken neben Tanzanweisungen aus Südamerika, reichen sich Hip-Hop, Sufi-Gesang und Jazz-Vokalisen die Hand, suchen Ney-Flöte, Cello und eine südosteuropäische Laute den Dialog.
Man merkt, dass hier kein einzelner Komponist mit ordnender Hand die Stücke entwarf, sondern dass die Suiten aus gemeinsamen Improvisationen entstanden sind. Man kennt den Pianisten Danilo Perez, der aus Panama stammt, als versierten und geschätzten Tastenvirtuosen. Sei es als Solo-Musiker oder in Gesellschaft so berühmter Jazzer wie den Bassisten John Patitucci, den Schlagzeuger Brian Blade sowie den Saxofonisten Wayne Shorter.
Danilo Pérez/Global Messengers: „Crisálida“ ist auf dem Label Mack Avenue Records (Inakustik ) erschienen.