Keine Frage: Ulita Knaus gehört zu den wichtigsten Jazzsängerinnen in Deutschland. Auf ihrem neuen Album „Old love and new“ versucht sie sich an musikalischen Gedicht-Interpretationen. Nach einer Hörprobe steht fest – mit Erfolg! Ihre Stimme ist ihr Kapital. Und wie vielseitig sie sein kann verblüfft immer wieder: gefühlvoll, emotional und von großer menschlicher Wärme durchdrungen. Vor allem kennt man sie als eine neugierige  Musikerin, eine, die immer weitersucht, nie stillsteht, von Jazz über Soul bis Folk oder Electronica gerne neue Soundwelten erobert. Ihr neues Album „Old Love And New“ hat sie auf ihrem eigenen, jüngst gegründeten Label Knaus Records herausgebracht. Das Album besteht aus 14 Songs, die allesamt auf Gedichten ihrer Lieblingsdichterinnen basieren, darunter Werke von beispielsweise Carolyn Wells, Ella Wheeler Wilcox, Sara Teasdale sowie Amy Lowell.

Ihr Team ist erstklassig. Mit der Bassistin Lisa Wulff, dem Trompeter Benny Brown und dem Schlagzeuger Tupac Mantilla spielt Ulita Knaus schon seit Längerem zusammen. Martin Terens am Piano und der Saxophonist und Flötist Max Rademacher kamen auf deren Empfehlung dazu, ebenso wie Matti Klein, der auf dem Track „Is it done?“ einen Gastauftritt am Fender Rhodes hat. Ein weiterer Gast ist der Sänger Jeff Cascaro. „Sie alle spielen gerne straight ahead und Swing Jazz, das war mir wichtig“, betont Ulita Knaus. Sie selbst versteht sich als Grenzgängerin zwischen Singer-Songwriter und Jazz.

Mit „Old Love And New“ hat sie ein rundes und vielfältiges Album vorgelegt bei dem Swing, Sinn und Soul Hand in Hand gehen. Das Album wurde quasi live in Berlin eingespielt, im vergangenen Sommer – unterstützt durch die Initiative Musik. Alle Songs hat sie selbst geschrieben und amerikanische Dichterinnen aus dem 19. und 20. Jahrhundert vertont. Getragene Songs wie „Old Love And New” oder „Blue Scarf” wecken Erinnerungen an Cole Porter oder die Gershwins. Und dann gibt es wieder Überraschungen wie das feurige „Fireworks” und den tanzlastigen Song „Bicycle Built For Two“. „Aunt Chloe’s Politics” vermittelt Melancholie zu sanften Bläserklängen und „What Lips My Lips Have Kissed” erzählt von einer großen Liebe.

Insgesamt gesehen ist dieses Album ein Volltreffer. Und die europäische Jazz-Legende Rolf Kühn meint bewundernd: „Eine exzellente Band mit sensiblen Arrangements begleitet Ulita großartig und einfühlsam. Alles in allem eine großartige Produktion mit einer hochtalentierten Künstlerin. Ich gratuliere allen Beteiligten.“

Ulita Knaus: „Old Love And New“ ist auf Knaus Records erschienen.