Popa Chubby mit höllisch gutem Blues

Popa Chubby mit höllisch gutem Blues

Als ein fester Bestandteil der New Yorker Blues-Szene spielte sich der Gitarrist und Sänger Ted Horowitz alias Popa Chubby jahrelang durch die verrauchten Untergrundclubs der hektischen Metropole am Hudson River. Beeinflusst von Riff-Legenden wie Jeff Beck oder Jimmy Page entwickelte Popa Chubby einen alternativen Blues-Sound mit Elementen aus dem Rock-Bereich. Mit mehr als 20 Alben und unzähligen Kooperation schuf der füllige Amerikaner ein imposantes Gesamtwerk und denkt noch lange nicht daran die Gitarre an den Nagel zu hängen. Gerade ist sein neuestes Werk, sein drittes Album innerhalb von knapp drei Jahren erschienen. Nach der Veröffentlichung von „It’s A Mighty Hard Road“ im Jahr 2020, womit er sein 30-jähriges Musiker-Jubiläum feierte, folgte ein durch die grassierende Pandemie bedingter, introspektiver Ausflug, der seine Zeit zu Hause reflektiert: „Tinfoil Hat“. Das darauffolgende Jahr hat trotz der allgemeinen Lage zu optimistischeren Themen geführt. Dies spiegelt sich nun deutlich in seinem neuesten Output „Emotional Gangster“ wider. Und in der Tat spielen Emotionen auf dem neuen Album eine gewichtige Rolle.

12 Tracks, bei denen The Chubbfatha himself viele Instrumente eigenhändig spielte, das Mischen und die Aufnahmen zusätzlich übernahm, reflektiert und bezieht sich auf Gefühle. „Diese Platte spiegelt definitiv glücklichere Zeiten und eine gute, solide Dosis klassischen Blues wider! Ich habe speziell gecoverte Songs wie „Hoochie Coochie Man“ und „Dust My Broom“ aufgenommen, um den Fathers Respekt zu zollen. Willie Dixon war schon immer mein Idol und auf diese Dinge wollte ich mich fokussieren, nachdem die Gegenwart derart trist erschien“.

Am 31. März 1960 in New York geboren, gehört Horowitz heute zu den bedeutendsten Blues-Rock-Musikern. Seit Anfang der 1990er-Jahre veröffentlicht der Künstler seine Musik. Das besondere Kennzeichen: der von Bands wie Led Zeppelin und Black Sabbath beeinflusste Blueser vermischte Hard-Rock-Elemente mit diversen Blues-Stilen. Über die Jahre formte Horowitz so den für ihn typischen Sound, der ihn als weltweit  etablierte.

Aber die wahren Perlen sind noch immer Popas Eigenkompositionen: „Equal Opportunity“ ist ein unbeschwerter Mitsing-Song. Und Titel wie „Fly Away“ sowie die französische und englische Version von „Why You Wanna Make War?“ sind echte Highlights. Nicht zu vergessen Popas Slide-Gitarre in Stücken wie „Tonight I’m Gonna Be The Man“. Dazu gesellt sich der Mundharmonika-Zauberer Jason Ricci, der die Bluesrock-Hymne „New Way Of Walking“ stilvoll veredelt. Und so zeigt der imposante Musiker, der mit kahlgeschorenem Kopf, tätowierten Armen und Spitzbart nicht lange unerkannt bleibt, auf „Emotional Gangster“ einmal mehr sein breites Spektrum. Stürmisches Spiel, ja, aber auch gefühlvolles Spiel. Beides beherrscht er. Doch nicht nur sein Gitarrenspiel ist einmalig und zieht einen förmlich in Bann, auch der Gesang geht sofort ins Ohr. Insgesamt ein starkes Stück Blues und Rock!

Popa Chubby: „Emotional Gangster“ ist auf dem Label Dixie Frog/Bertus erschienen.

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