Märchenhaftes von Cellistin Raphaela Gromes
Märchenhaftes von Cellistin Raphaela Gromes
Das sechste Album von Opus Klassik-Gewinnerin Raphaela Gromes und ihrem Pianisten Julian Riem mit dem Titel „Imagination“ nimmt den Zuhörer mit auf eine romantische, virtuose und musikalische Reise in die Welt der Fantasie. Auf innige und technisch brillante Weise lässt das Duo intensive Bilder vor dem Auge und Ohr des Zuhörers entstehen. Aus Deutschland, der Schweiz, Tschechien, Russland, Ungarn, Frankreich, USA, Kanada stammen die Komponisten, deren Werke Raphaela Gromes für ihre musikalische Weltreise ausgewählt hat. Musikalische Gäste sind auch dabei: Daniel Dodds (Violine), Anais Gaudemard (Harfe), das Arcis Saxophon Quartett und Angela Chang (Cello). Gromes spielt Musik von Popper über Humperdinck bis „Herr der Ringe“.
Auf einer Wanderung während der Corona-Zeit kam sie auf die Idee Märchenhaftes musikalisch zu interpretieren. Beim Teufelstättkopf in den Ammergauer Alpen war sie von der dort herrschenden Märchenstimmung wie benommen. „Eine Schlucht, ein Wasserfall, mit dunklen Tannen und Gegenlicht. Und plötzlich“, so Gromes, „kam mir der ‚Elfentanz‘ von David Popper in den Sinn, und Tschaikowskis ‚Dornröschen‘. Das war das Aufwachen aus dem Covid-Dornröschenschlaf für mich.“
Von Dvořáks „Lied an den Mond“ und Janáčeks „Pohádka“ geht die Wiedereröffnungsreise über Rimski-Korsakows „Hummelflug“ bis zu Humperdincks „Abendsegen“ aus „Hänsel und Gretel“ – letzteres arrangiert für Saxofon-Quartett mit zwei Celli. Auch echte Trouvaillen wie der „Zauberkreis“ von Fanny Hensel und die „Märchenstunde“ von Strauss-Adeptin Margarethe Schweikert enthält das Album. Als ‚Zugabe zur Zugabe‘ folgt Howard Shores „Auenland“ aus dem „Herrn der Ringe“ sowie das Thema von Prinzessin Leia aus John Williams’ „Star Wars“-Filmmusik.
Virtuos, verspielt und humorvoll wirkt das ganze Programm der aktuellen Platte. Schwungvoll, leidenschaftlich und technisch brillant geht sie stets zur Sache, dabei ist sie vielseitig und charmant – kaum ein Cellist begeistert sein Publikum wie Raphaela Gromes. Unübersehbar ist auch ihre mitreißende Spielfreude. Und noch etwas ist bemerkenswert: Mit dem ersten Ton stellt sie eine ungeheure Intimität her, ihr Spiel ist vom Fleck weg sehr persönlich, nichts wirkt gemacht.
1991 geboren, beginnt Raphaela Gromes bereits mit vier Jahren mit dem Cellospiel. Mit sieben schnuppert sie als Zugabe des Konzerts ihrer Eltern – beide ebenfalls Cellisten – erstmals Bühnenluft. Der erste Auftritt als Solistin folgte im Herbst 2005 mit dem Cellokonzert von Friedrich Gulda, wofür sie von Publikum und Presse überschwänglich gelobt wurde. Als Jungstudentin begann sie ihr Studium mit 14 Jahren. Heute ist Gromes mehrfach preisgekrönt und Kulturbotschafterin der SOS-Kinderdörfer weltweit und Botschafterin der José Carreras Leukämie Stiftung.
Raphaela Gromes: „Imagination“ ist auf dem Label Sony erschienen.