Emily Barker überzeugt mit zehn hochkarätigen Songs

Emily Barker überzeugt mit zehn hochkarätigen Songs

Vor drei Jahren lieferte Emily Barker mit „Sweet Kind Of Blue“ eine hinreißende Hommage an den klassischen Muscle-Shoals-Soul-Sound ab. Jetzt hat die in Großbritannien lebende Australierin nachgelegt. Mit ihrem aktuellen Album „A Dark Murmuration Of Words“ hat die 39-jährige Singer/Songwriterin wiederum ein meisterliches Werk veröffentlicht. Die Themen darauf sind vielfältig, alles Probleme, die die Menschen weltweit auf den Nägeln brennen: Klimawandel, Rassismus, Sexismus und Mythen des wirtschaftlichen Fortschritts. Man spürt, die Texte sind ihr eminent wichtig. Alle zehn Songs haben Format, sind sehr abwechslungsreich. Kurz gesagt: „A Dark Murmuration Of Words“ sucht nach dem Sinn in einer sich schnell verändernden modernen Welt. Dies ist die vierte Solo-Veröffentlichung für Emily Barker, die den Americana UK 2018 Award für Artist of the Year, einen Folk Alliance Award und einen Royal Television Society Award für das beste TV-Thema gewonnen hat.

Produziert wurde die Scheibe von Greg Freeman (Portico Quartett, Peter Gabriel, Amy Winehouse) und aufgenommen mit einer starken Band mit Rob Pemberton (Schlagzeug, Perkussion, Synthesizer, Backing Vocals), Lukas Drinkwater (Bass, Gitarre, Backing Vocals), Pete Roe (Gitarren, Keyboards, Backing Vocals), Misha Law und Emily Hall (Strings).

Ohne Übertreibung kann man sagen, dass dieses Album von absolut zeitloser Qualität ist, sinnlich, feinfühlig und vor allem ausdrucksvoll. Ihr Gemisch aus Soul-, Blues-, Country- und Folk ist äußerst gelungen und in kompositorischer als auch produktionstechnischer Hinsicht einfach gut gemacht. Dazu kommt ein exquisiter Gesang, zuweilen kunstvoll gestaltete Melodiebögen in einigen Songs. Exemplarisch dafür stehen „Return Me“ und „The Woman Who Planted Trees“, inspiriert von der kenianischen Umwelt- und Menschenrechts-Aktivistin Wangari Maathai, der Gründerin der „Green Belt“-Bewegung.

Als weitere Anspieltipps seien hier „Geography“ (ein echter Ohrwurm) und „Ordinary“ (Kammer-Pop) genannt. Nicht zu vergessen „When Stars Cannot Be Found“ mit hypnotischem Streicher-Arpeggio. Fazit: Alles an diesem Album ist vorzüglich gelungen, ein echter Geheimtipp.

Emily Barker: „A Dark Murmuration of Words“ erschienen bei Everyone Sang-Thirty Tigers/Membran.