Steve Strauss gibt Einblicke in sein Seelenleben

Steve Strauss gibt Einblicke in sein Seelenleben

Lang, lang ist’s her: Vor sage und schreibe 22 Jahren erschien mit „Powderhouse Road“ bei Stockfisch Records das vielbeachtete und aufnahmetechnisch bahnbrechende Debütalbum des New Yorker Singer/Songwriters Steve Strauss. „A Very Thin Wire“, das neueste und vierte Werk des heute 55-jährigen Amerikaners veröffentlicht Produzent und Labelchef Günter Pauler nun wieder als hochwertige SACD.
Und in der Tat: Audiophile Perlen zu veröffentlichen, ist Anspruch und Maßstab des deutschen Labels Stockfisch Records. Labelchef Günter Pauler kennt da kein Pardon, er ist Perfektionist durch und durch. Und das schätzen seine Kunden weltweit. Auf „A Very Thin Wire“ werden auch noch so feine Klangdetails exakt herausarbeitet. Das ergibt in Summe ein Maximum an Dynamik und eine Auflösung, die sensationell ist. Genug der Technik, aber das musste mal wieder gesagt werden. Kommen wir zum Musikalischen, kommen wir zu Steve Strauss, dessen Gitarrenspiel ist das, was man „laid-back“ nennt. Schließlich soll der „Listener“ sich zurücklehnen, entspannen und genießen. Als klassischer Singer/Songwriter lässt er dabei in seinen Songs tiefe Einblicke in sein Gefühls- und Seelenleben zu.

Beschwingt startet das Album mit „Somebody Tell Me“, um uns gleich darauf melancholisch, nachdenklich mit dem Song „Blue“ einzustimmen – ein berührendes Lied in dem Strauss seine jahrelangen Erfahrungen als Psychotherapeut mit Kindern und Jugendlichen verarbeitet hat. Das gewaltige Hochwasser mit starken Überflutungen seiner Heimatstadt Binghamton schildert er im Song „In the Flood“.

Neben den elf gelungenen Eigenkompositionen sticht diesmal auch wieder eine Coverversion hervor. War es auf einem seiner früheren Alben die bewegende Springsteen-Nummer „Youngstown“, so ist es hier „The Heart of Saturday Night“ von Altmeister Tom Waits.

Hier zusammengefasst die Namen der beteiligten Musiker: Steve Strauss (vocals, guitar, electric guitar), Ian Melrose (guitars, lapsteel guitar, dobro, Weißenborn-guitar, low whistle), Lea Morris (background vocals), Wolfgang Roggenkamp (hammond B3), Hans-Jörg Maucksch (fretless bass), Lars Hansen (basses), Heinz Lichius (drums & percussion), Beo Brockhausen (saxophones, clarinet, flute, hang, bowed psaltery, keyboards, percussion). Saitenvirtuose und Multiinstrumentalist Ian Melrose verdient in dem Zusammenhang ein Sonderlob für seine kongeniale Begleitung. Insgesamt gesehen ein in jeder Hinsicht vortreffliches Album.

Steve Strauss: „A Very Thin Wire“ ist auf dem Stockfisch-Label erschienen.

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