Rilke-Lieder von Pàkos großartig vertont

Rilke-Lieder von Pàkos großartig vertont

Etliche Jahre habe er sich mit dem Werk von Rainer Maria Rilke auseinander gesetzt und nach Gedichten gesucht, die er „betönen“ kann. Mit diesen Worten beschreibt Bernd Pakosch alias Pàkos die Herangehensweise zu seinem jetzt vorliegenden Album „Engel“. „Es war ein langer, aber auch spannender Prozess, in dem ich viel lernen durfte. Ich habe mich durch Rilkes Werk geblättert und noch beim Lesen – nach Gefühl – entschieden, ob dieses oder jenes Gedicht von mir musikalisch unterlegt und gesungen werden kann“, so Pàkos weiter. Rainer Maria Rilke gehört zweifellos zu den ganz großen Dichtern deutscher Sprache.

Am Ende hat der umtriebige Bernd Pakosch alles richtig gemacht. Das 15 Lieder umfassende Werk kann sich hören lassen. Aus folgendem Grund: Pakosch ist eine großartige Umsetzung in der Vertonung der Gedichte gelungen. Der Hörer wird im Handumdrehen in die Gefühlswelt Rainer Maria Rilkes versetzt. Sie sind voller Poesie und zwingen dem Hörer nichts auf. Nehmen wir das erste Lied „Willkommen – Abend“. Es macht Lust, sich vertiefend in die noch kommenden Songs hineinzuhören. Stets ist es die Stimme die im Vordergrund steht. Doch bald schon sind es die erklingenden Instrumente die filigran und immer mutiger ineinandergreifen und zwar dezent aufeinander abgestimmt. Beispielhaft seien hier die Titel „Die Liebende“ oder „Empfange nun von manchem Zweig ein Winken“ genannt. Für Liebhaber vertonter Lyrik werden sie zum Genuss.

Nach eigenem Bekunden ist Pakosch eher ein Mann der leisen Töne mit leichtem Hang zur Melancholie. Dazu kommt seine angenehm warme Stimme, die die Gedichte des Dichters Rilke leben lässt und ihnen eine zusätzliche Attraktivität verleiht. Begleitet wird der Sänger Bernd Pakosch (Gitarre, Ukulele) zuweilen von Christian Mögel (Piano) und Ulrich Thiem (Cello), die ihren Teil zum Gelingen des Albums beitragen.

Man lässt sich gerne auf Gedichte wie „Die Engel“, „Die Liebende“, „Einsamkeit“ oder „Herbst“ ein, obwohl sie allesamt Jahrzehnte alt, teilweise gut bekannt und auf den ersten Blick nichts Neues mehr zu bringen scheinen. Das Gegenteil ist der Fall.

Mit der Vertonung von Rilkes Gedichten ist Bernd Pakosch und seinen Mitstreitern eine wunderbare Platte gelungen, die es auch schaffen könnte, Menschen an Rilke heranzuführen und vielleicht sogar zu begeistern, die sonst mit Lyrik nicht viel am Hut haben. Für mich eine ganz dicke Kauf-Empfehlung. Ein Album für Seele und Verstand, das lange nachklingt.

Pákos: „engel“ – Rainer Maria Rilke – betönte gedichte. Eigenvertrieb: Zu beziehen über info@pakosch-lieder.de

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