Feinstes Musik-Kino für den Kopf aus Finnland
Feinstes Musik-Kino für den Kopf aus Finnland
Wer meditative Klanglandschaften schätzt, der sollte zu der aktuellen CD „Mielo“ (übersetzt „Verstand“) der Finnin Maria Kalaniemis greifen. Mit traumwandlerischer Leichtigkeit fliegen ihre Finger durch komplexe Stücke auf ihrem Akkordion. Hochvirtuos und doch sensible agiert die Akkordeonistin und Komponistin. Längst ist sie auf dem Zenit ihrer Karriere. Begleitet wird sie von dem Harmonium-Magier Eero Grundström. „Mielo ist für mich eine energiegeladene, ermächtigende und vielschichtige musikalische Geschichte über das Wachsen von inneren Flügeln. Diese Musik wurde über die letzten Jahre geschaffen, die eine sehr intensive Phase meines Lebens waren. Die Musik schrie förmlich danach, veröffentlicht, gespielt, gesungen und geteilt zu werden“ erklärte Maria Kalaniemi kürzlich. Keine Frage: Maria Kalaniemi ist eine Meisterin des free-bass Knopfakkordeons und eine der führenden zeitgenössischen Akkordeonistinnen Finnlands.
Begonnen hatte sie als Mitglied der Vorreitergruppen Niekku und Aldargaz, die aus der Volksmusikabteilung der Sibelius Academy hervorgegangenen waren, wo Maria mittlerweile unterrichtet. Ihre Wurzeln liegen in Klassik und Folklore, aber ihr Weitblick und ihre Fähigkeiten gehen weit über existierende Stile hinaus. In der technisch brillianten Virtuosin steckt eine geübte Improvisatorin ebenso wie eine kraftvolle, intuitive und feinfühlige Komponistin, deren Stücke mit den verschiedensten Stilrichtungen spielen.
Kalaniemis musikalischen Fußabdrücke entspringen ihren eigenen Erfahrungen mit der Natur und Ereignissen in ihrem Leben. So ist der Titel „Erämorsian“ (Wildwood Bride) der Wildnis, der Natur in ihrer ganzen Vielfalt und denen, die durch sie hindurch gehen gewidmet. „Suden tutu“ (Wolf’s Lullaby) ist ein Stück über das Abschiednehmen, sich Bedanken und das Weiterziehen. „Lohtulaulu“ (Song of Solace) ist ein Klangbild über die Schwäche und Zerbrechlichkeit des Lebens. „Tulten Poiga“ (Flame Boy) beschäftigt sich mit innerer und äußerer Freiheit.
Zusammenfassend könnte man sagen: Da reisen zwei Musiker auf den zahlreichen Wegen ihrer gemeinsamen Vorstellung und lassen ihre zarten Gefühle in gewagte Klanglandschaften verwandeln. Fazit: Feinstes Musik-Kino für den Kopf!
Maria Kalaniemi/Eero Grundström: „Mielo“ ist auf dem Label Akers erschienen im Vertrieb von Galileo.