Ein famoses Strauss-Album von Diana Damrau

Ein famoses Strauss-Album von Diana Damrau

Zu Beginn ihrer Karriere war Diana Damrau vor allem als die Königin der Nacht schlechthin bekannt. Sie ist Deutschlands weltweit gefeierte Belcanto-Königin. Und eine unübertroffene Strauss-Interpretin. Wenn es einen Komponisten gibt, der die Sopranistin Diana Damrau schon sehr lange begleitet, dann ist es Richard Strauss. In Interviews wird die Künstlerin nicht müde, von seinen Vokalwerken zu schwärmen, die sie schon ganz zu Anfang ihrer Karriere für sich entdeckte und deren geradezu magische Verbindung zwischen Musik, Stimme und Sprache für sie immer wieder eine besondere Erfahrung ist.

Als sie Strauss’ „Vier letzte Lieder“ zu Jahresbeginn in München sang, jubelte die Presse: „Und besser als Diana Damrau und Mariss Jansons mit dem BR-Symphonieorchester im Herkulessaal kann man sie nicht darbringen. Diana Damrau ist dafür die ideale Sängerin.“ Sie widmet den Texten große Aufmerksamkeit, erzählt anmutig – und singt zugleich mit zwingender, dynamisch lebendiger Präsenz Strauss’ berührendes Alterswerk. Die jetzt erschienenen Aufnahmen entstanden in Zusammenarbeit mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons und gehören zu den letzten musikalischen Zeugnissen, die der erst kürzlich verstorbene Stardirigent hinterlässt.

Strauss´ „Vier letzte Lieder“ fassen noch einmal des Komponisten hochgespannte Ambitionen auf dem Terrain des Orchesterlieds zusammen, das er sich im Laufe seines Lebens hartnäckig erobert hatte. Ursprünglich waren viel mehr „letzte Lieder“ nach Texten von Hesse und Eichendorff geplant, aber vollendet hat Strauss dann nur diese vier.

Mit dem aktuellen Album nun kostet die Sängerin die einzigartige Weise, mit der der Komponist die weibliche Stimme in das Orchester einbettet, aus: Ganz besonders im Lied Morgen! und den Vier Letzten Liedern – jenem späten, von Lebensherbst-Stimmung geprägten Zyklus. Die Fülle der Klavierlieder dagegen zeichnet das Bild des Komponisten in den verschiedensten Lebensaltern, der ja selbst auch Ehemann einer berühmten Sopranistin war. Die Auswahl beginnt beim schwärmerischen Opus 10 des 23-Jährigen Strauss und reicht bis zu Vertonungen des reifen Meisters mit jenen Erfahrungen aus seinen berühmten Opern. Für die im schwäbischen Günzburg geborene Diana Damrau, die in Würzburg studierte und den Titel „Bayerische Kammersängerin“ führt, ist das neue Strauss-Album, wie sie selbst sagt, eine Art von innerer Heimkehr, eine sängerische Wiederentdeckung ihrer Muttersprache. Diana Damrau zeigt auch auf diesem Album die verschiedenen Facetten ihres Könnens auf überzeugende Weise. Und natürlich stehen ihr große Partner zur Seite: das Symphonieorchester des BR unter Mariss Jansons, und der Pianist Helmut Deutsch, ein erfahrener und einfühlsamer Begleiter. Fazit: ein famoses Album! Die Lieder von Richard Strauss sind ohne Zweifel ein echter Prüfstein für jede Stimme.

Diana Damrau: Richard Strauss – Vier letzte Lieder ist auf dem Label Erato bei Warner erschienen.

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