Jazztrios gibt es viele, auch viele gute bis sehr gute. Zu den Letztgenannten zählt ohne Zweifel das Trio von Pianist Claus Raible. Spielwitz und Leidenschaft sind zwei Grundelemente, die das Spiel von Claus Raible und seinen Mitmusikern prägen und vor allem auszeichnen. Raible ist ungemein virtuos, strahlt aber auch eine überlegene Lässigkeit aus. Die Chemie stimmt zwischen den Musikern. Neben Raible am Piano komplettieren der Kontrabassisten Giorgos Antoniou und der weltbekannte Schlagzeuger Alvin Queen die Band. Während der Bass die Basis liefert, folgt Alvin Queen seinem Chef, höchst konzentriert wohin immer jener will. Gespielt wird auf dem aktuellen Album „Trio!“ eine veritable Mischung aus Eigenkompositionen und Standards wie „I’ll Remember April“ oder „Somewhere Over The Rainbow“. Dabei zeigt sich der Bandleader als fest im Bebop verankerter Pianist des Modern Jazz. Der Münchener Claus Raible ist ein ungewöhnlicher Pianist. Zu seinen Leitsternen gehören Bud Powell und Thelonious Monk, seine Musik ist Bop, pur und ungefiltert.

„Trio!“ ist das neunte Album von Claus Raible unter eigenem Namen. Die Aufnahme dokumentiert erstmals die Zusammenarbeit mit Alvin Queen, der als einer der kreativsten und gefragtesten Schlagzeuglegenden gilt. Bassist Giorgos Antoniou ist mit seinem mitreißenden Groove schon seit 15 Jahren immer wieder Raibles kongenialer Spielgefährte. Ihr Zusammenwirken ist von kraftstrotzender Vitalität, beeindruckender Homogenität und ansteckender Spielfreude.

Auf drei Säulen ruht das Album: Eigenkompositionen, Stücke von Monk und Standards. Mit Bravour spielt Raible „Round Midnight“ unbegleitet mit den selten gespielten Originalharmonien Monks. Altehrwürdige Standards erscheinen frisch und neu. Schließlich bietet Raible noch fünf ausgefuchste eigene Werke. Vom starken 6/8–Groove in „Ridin‘ High“ bis hin zum gewitzt-quirligem „Course de Ville“ ist jedes ein musikalisches Schmuckstück.

Claus Raible: „Trio!“ ist auf dem Label Alessa Records im Vertrieb von Galileo erschienen.