Maciej Obara: Von lyrisch zart bis feurig explosiv
Maciej Obara: Von lyrisch zart bis feurig explosiv
„Kraftvoll, reif, tiefgründig, voller Charme und Schönheit“. So beschreibt Tomasz Stanko die Musik seines einstigen Zöglings Maciej Obara, dessen jüngstes Album mit dem Titel „Three Crowns“ (benannt nach den Trzy Korony-Bergen in Südpolen) kürzlich bei ECM erschienen ist. Das Ausdrucksspektrum des polnischen Altsaxophonisten Maciej Obara und seiner Band reicht dabei von lyrischer Zartheit bis zu feurig kraftvollem Spiel. Das Programm umfasst sechs neue Stücke von Maciej und zwei freie Bearbeitungen von Kompositionen von Henryk Górecki.
Das 2012 gegründete Quartett ist gegenwärtig eine der führenden europäischen Jazzformationen, und jedes seiner Mitglieder zeichnet sich durch einen individuellen Klang aus, der aus einer Vielzahl von musikalischen Erfahrungen resultiert.
Bandleader Maciej Obara, der auch Komponist ist, erhielt 2018 zweimal für das Vorgänger-Album „Unloved“ den wichtigsten Musikpreis in Polen, den Fryderyk. Obwohl er mit vielen Künstlern aus Japan, den USA und Europa zusammengearbeitet hat, ist sein Hauptprojekt seit Jahren sein eigenes polnisch-norwegisches Quartett.
Der Titel „Vang Church“ verweist auf die berühmte norwegische Stabholzkirche, die 1841 vom preußischen König erworben und im 1500 km entfernten polnischen Städtchen Karpacz Górny wieder aufgebaut wurde, und „Blue Skies for Andy“ ist eine vielschichtige und abwechslungsreiche Hommage an den Vater des Saxofonisten. Von Henryk Górecki stammen zwei Stücke („Three Pieces in Old Style – Piece 1“, „Little Requiem For a Polish Girl“) die auf höchst originelle Weise bearbeitet wurden.
Neben Maciej Obara (Saxofon) komplettieren Pianist Dominik Wania sowie die beiden Norweger Ole Morten Vågan (Bass) und Schlagzeuger Gard Nilssen (Drums) das Quartett. Seit Jahrzehnten macht sich das Label ECM für den polnischen Jazz stark. Nach Tomasz Stanko und Marcin Wasilewski hat Produzent Manfred Eicher nun mit dem Saxofonisten Maciej Obara einen weiteren Protagonisten aus unserem östlichen Nachbarland im Programm. Fazit: Maciej Obaras Quartett spielt europäischen zeitgenössischen Jazz vom Feinsten!
Maciej Obara: „Three Crowns“ ist auf dem Label ECM erschienen.