Gute Kalender sind mehr als bloß das Datum anzeigender Wandschmuck. Die Prachtexemplare der „edition momente“ begeistern jedes Jahr aufs Neue. Deshalb empfehlen wir diese außergewöhnlichen Kalender besonders gerne.

Da ist zunächst der Musikkalender 2020. Er widmet sich ganz dem großen Komponisten Beethoven: „Beethoven und ich“ ist das Thema der 60 Blätter und 53 farbigen Abbildungen. Für Generationen von Komponistinnen und Komponisten war er Vorbild und Herausforderung, für manche unspielbar oder der Olymp: Ludwig van Beethoven, dessen 250. Geburtstag im kommenden Jahr landauf, landab gefeiert und die Spielpläne der Konzert- und Opernhäuser beherrschen wird. Auf 53 Wochenblättern gibt es Erinnerungen, Gespräche und Artikel, die die Wirkmächtigkeit seiner Musik auf ihr Leben, ihre Arbeit und ihr Werk dokumentieren. Der Kalender bietet einzigartige Fotos, Text- und Bildinformationen sowie Kurzbiografien. Kurzum: Alles, was man über den gebürtigen Bonner Komponisten wissen sollte.

Auch der Jazz Kalender 2020 ist wieder gut gelungen, mit Texten von Roger Willemsen und gestaltet von Max Bartholl versammelt er 28 Blätter mit 13 Schwarz-Weiß-Fotos und präsentiert zwölf Größen des Klassischen Jazz. Alle waren sie Willemsens Lieblinge: Ihre Stücke und Lieder stellte er in seinen Sendungen und Veranstaltungen vor, und mit Vorliebe erzählte er ihre Lebensgeschichten. Ein von Max Bartholl typografisch gestaltetes Extra-Blatt („Ein Spiel mit der Typo im Sinne des Klassischen Jazz“) informiert ausführlich über ihre verrückten, chaotischen und leidenschaftlichen Lebensläufe. Insgesamt: Zwei feine Geschenke für alle Musik-Liebhaber.

Literaturfreunde werden mit dem Literaturkalender 2020 ihre Freude haben. Da geht es um Glück und Leid im Leben internationaler Autorinnen und Autoren,mit Texten und Bildern aus der Weltliteratur. So entdeckt man zum Beispiel Lillian Hellman, die Tochter des jüdischen Schuhverkäufers in New York, wie sie glücklich im Feigenbaum sitzt und liest. Boris Pasternak trauert um den georgischen Avantgarde-Dichter Paolo Jaschwili. Die Millionenerbin Nancy Cunard gibt eine „Negro Anthology“ über die Leiden der Schwarzen heraus. Agatha Christie schippert mit ihrem 16 Jahre jüngeren Ehemann an der dalmatinischen Küste entlang. Urdu-Dichter Saadat Hasan Manto zerbricht an der Teilung Indiens. Leonard Cohen entdeckt Federico García Lorca und singt „You want it darker, we kill the flame“,und Amos Oz läuft jubelnd durch den Kibbuz Hulda …

Dieser Kalender rückt die ganze Vielfalt internationalen literarischen Lebens ins Blickfeld und zeigt unbekannte und bekannte Autorinnen und Autoren über Zeiten und Ländergrenzen hinweg. Eine Spurensuche „Vom Glück & Leid des Seins“. Eine poetische „Anthologie der Weltliteratur an der Wand“. Wie jedes Jahr mit ungewöhnlichen Fotos, detaillierten Text- und Bildinformationen sowie Kurzbiografien. Ein inspirierender Wochenbegleiter für Menschen, die Literatur lieben.

 Kommen wir zum Klassiker unter den Küchenkalendern: Der literarische Küchenkalender 2020 mit originell gestalteten Rezeptvorschlägen und Kochtipps für Hobbyköche ist wieder ein Highlight im Programm. Er bietet köstliche Momente aus der literarischen Welt der Küche – kenntnisreich zusammengestellt von der „grande dame“ der Kochkunst Sybil Gräfin Schönfeldt, die vor allem auch eine belesene Literaturwissenschaftlerin ist. Sie hat aus der klassischen wie der zeitgenössischen Literatur Texte zusammengestellt, vom Krimi bis zum Familienroman.

Der neue Jahrgang mit Kochtipps, biografischen Hinweisen und dem jeweiligen Rezept wurde wieder originell gestaltet von Max Bartholl. Mit wunderschönen, vierfarbigen Obst- und Gemüsevignetten, Bildern aus der Kunstgeschichte, Autorenfotos und einem Wochenkalendarium für Termine – kurz, ein echtes sinnliches Vergnügen für Geist und Gaumen der Kochfan-Gemeinde und zugleich ein farbenfroher Wandschmuck für die Küche.

Der Kinder Kalender 2020: Jede Woche ein Gedicht aus der weiten Welt in der Originalsprache mit deutscher Übersetzung und mit der Originalillustration. Wieder hat das weltweit vernetzte, findige Lektorat der berühmten, einst von Jella Lepman gegründeten Internationalen Jugendbibliothek in München aus ihrem riesigen Fundus Gedichte aus über 30 Ländern ausgewählt, von Finnland bis Senegal, Kanada bis Südkorea – ein einmaliges Panorama internationaler Kinderlyrik. Herausgekommen sind 53 Momente aus der internationalen Welt der Kinderlyrik. Eine Woche lang gereimte und ungereimte, witzige und nachdenkliche Gedichte zum Laut- und Leise-Lesen, zum Auswendiglernen, zum Lachen und Träumen.

Zum Schluss noch zwei Buchtipps: Sybil Gräfin Schönfeldt gibt nicht nur alljährlich den literarischen Küchenkalender (siehe oben!) heraus, sie hat auch etliche Bücher zum Thema Kochen und Genuss geschrieben. Die inzwischen 91-jährige Journalistin, Übersetzerin, Autorin hat unter anderem über „Goethes Gastlichkeit“ oder „Fontanes Esslandschaften“ geschrieben   

Nun hat sie, hochbetagt, wieder ein Büchlein herausgebracht, das „Kochbuch für die kleine alte Frau“. Darin lädt sie die Leser ein an ihren Tisch, lässt sie teilhaben an den überlieferten Küchengeschichten ihrer Großmütter und Freundinnen, zu denen auch Astrid Lindgrenzählte. Deren Apfelkuchen findet sich ebenso im Buch wie die Mahlzeiten, die sie nun für sich allein zubereitet, ökonomisch und trotzdem abwechslungsreich.

Des weiteren empfehlenswert ist Schönfeldts kleiner Band „Kochbuch für den großen alten Mann“, ein literarisches Lesebändchen mit überraschenden Rezepten nicht nur für alleinlebende Männer. Sybil Gräfin Schönfeldt lässt die Leser teilhaben an ihren persönlichen Empfindungen, Erlebnissen und Begegnungen mit Männern die als Witwer hilflos in der Küche stehen. So manche Geschichte scheint aus einer anderen Zeit zu sein. Eine Zeit, in der die Frauen in der Küche herrschten und der Mann versorgt wurde. Etwas was in unserer modernen Welt vielleicht befremdlich klingt. Kochende Männer und Frauen die keine Zeit oder auch kein Interesse am Kochen haben gehören zu unserem Alltag. Dennoch kennen wir alle den fast 100-jährigen Nachbarn, den alten Onkel oder den Großvater und unversehens beginnen wir zu verstehen. Die Autorin berichtet einfühlsam aus dem Leben der Menschen und schildert die Freude, die sich beim Kochen entwickelt. 

Alle erschienen im Verlag edition momente.