Adrian Raso: Django Reinhardt lässt grüßen

Adrian Raso: Django Reinhardt lässt grüßen

Der Mann ist schwer zu fassen, schon gar nicht in eine Schublade zu stecken. Nein, der Kanadier Adrian Raso ist so vielfältig, dass einem schwindelig wird ob all seiner Glanztaten vornehmlich auf der Gitarre aber auch auf dem Banjo. Zweifellos ist er ein Weltklasse-Gitarrist, der in vielen Genres zuhause ist. Ob Jazz, Blues oder Rock, Raso beweist, dass er ein großer Könner ist. Seine Alben liefern den Beweis:„C’est La Vie“ (2006), ist eine brilliante Hommage an die Gypsy Music, „Nina del Sol“ (2011) besitzt viele mediterrane Einflüsse und „Liquor Talkin’“ (2012) bietet Rockabilly satt.

In guter Erinnerung ist auch Rasos Zusammenarbeit mit der rumänischen Combo Fanfare Ciocarlia. Im Jahr 2013 haben sich die Rumänen und der Kanadier in den Metalworks Studios (Toronto) zusammengefunden und in nächtelangen Sessions ein Album produziert, das seit seiner Veröffentlichung im Frühjahr 2014 für internationale Furore sorgte. Adrian Rasos westlicher musikalischer Background und Fanfare Ciocarlias unverwechselbarer Balkansound verschmelzen zu deftigem Rock’n’Roll, schleppenden Swamp-Grooves und nostalgischem 30er-Jahre-Swing, ganz im Sinne eines Django Reinhardt.

Kürzlich hat Adrian Raso ein neues Album mit dem Titel „Gypsybilly King“ präsentiert, übrigens sein zehntes Studioalbum. Übervater Django Reinhardt ist dabei allgegenwärtig. Dessen Swing-Gitarrenmusik hat der coole Kanadier voll verinnerlicht ohne Rockabilly, Country & Western, italienische Tarantelle und schmutzigen Südstaaten-Blues zu vernachlässigen. Raso begleitet den Hörer in rauchige Pariser Bars, auf staubige Straßen von Texas bis ins quirligen New Orleans. Bob St. John hat diese famose Scheibe gemastert und produziert. Musikalischen Beistand erhält Raso von Ex-Prince-Drummer Michael Bland und Stray-Cats Bassist Lee Rocker. Insgesamt eine sehr gelungene Produktion, die man nicht oft genug mit Freude hören kann.

Adrian Raso: „Gypsybilly King“ ist auf dem Label Asphalt Tango erschienen.

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