Einzigartig: Ron Carters Strahlkraft und Eleganz

Einzigartig: Ron Carters Strahlkraft und Eleganz

Seine technischen und musikalischen Mittel sind grenzenlos, sein Ruf legendär. Die Rede ist von Jazz-Bassist Ron Carter. Unvergessen bleibt Ron Carters Mitgliedschaft im Miles-Davis-Quintett der 1960er Jahre. Seitdem ist das einzigartige Spiel des großartigen Musikers auf schätzungsweise zweitausend Alben zu hören, rund fünfzig davon nahm er als Leader auf. Über seine rhythmischen Qualitäten sagen die Musiker: „Er markiert nicht den Groove, er ist der Groove!“ Neben Miles Davis arbeitete Ron Carter mit Gil Evans, Cannonball Adderley, Eric Dolphy, Freddie Hubbard, Quincy Jones, Herbie Hancock und McCoy Tyner, in Soloprojekten, mit Big Bands und sogar im Bereich des Hip-Hop. Nach wie vor ist sein Spiel voller Strahlkraft und Eleganz. Filigraner Mainstream- und Modern-Jazz der Extraklasse.

Am 4. Mai 1937 in Michigan geboren, schrieb der großgewachsene Meister-Bassist und -Cellist in den vergangenen knapp 60 Jahren Jazzgeschichte. Stanley Clarke über Ron Carter: „Man stelle sich vor, es gäbe keinen Ron Carter, dann gäbe es so viel weniger Kunst auf dieser Erde.“ Auf etlichen Meilensteinen des Jazz ist er vertreten: Etwa „Miles Smiles“ von Miles Davis, „The Real McCoy“ von McCoy Tyner, „Speak No Evil“ von Wayne Shorter, „Red Clay“ von Freddie Hubbard, „So Much Guitar“ von Wes Montgomery und „Maiden Voyage“ von Herbie Hancock, um nur einige zu nennen. Er ist wahrlich eine der letzten lebenden Legenden des Jazz.

Sein aktuelles Werk Ron Carter: „Foursight – Stockholm Vol.1“ wurde im vergangenen Jahr im Jazzclub „Fasching“ aufgenommen. Die sieben Stücke sind spannungsgeladen, strahlen viel Raffinesse und oft genug Zurückhaltung aus. Das Publikum sieht und hört engagierte Musiker mit kreativen Energien, die mit Enthusiasmus bei der Sache sind. Mit dem Blues „Nearly“ erinnert das Quartett an die verstorbene Pianistin Geri Allen, mit dem wuseligen „You And the Night And the Music“ an Chet Baker, den Antipoden von Miles Davis.Träumerisch kommt „Little Waltz“ daher, dazu das heitere „Seguaro“ sowie eine kurze Reprise von „Cominando“. Payton Crossley streichelt dazu oftmals dezent die Becken, und Jimmy Green, der „Neue“ am Tenorsaxofon, sowie Pianistin Renee Rosnes leisten ganze Arbeit. Da kommt Freude auf und der Sound ist ebenfalls perfekt. Ein Hochgenuss für Jazzfreunde!

Ron Carter: „Foursight – Stockholm Vol. 1“ ist beim Label In + Out erschienen.

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