Savoy Brown mit gnadenlos gutem Bluesrock

Savoy Brown mit gnadenlos gutem Bluesrock

Bereits seit 1966 gibt es die ersten Veröffentlichungen einer britischen Rockgruppe, die zunächst als „Savoy Brown Blues Band“ erfolgreich wurde und dann mit ihrem zweiten Album „Getting to the Point“ zur Speerspitze des britischen Blues-Boom aufstieg. „Savoy Brown“, wie sich die Gruppe seit 1968 nannte präsentierten einen eigenwilligen Blues-Stil, der sich von allen anderen britischen Blues-Bands ihrer Zeit wie Ten Years After oder Fleetwood Mac merklich abhob. Zunächst ohne kommerzielle Zugeständnisse setzte die Band auf ihren Ideenreichtum und die Qualität ihrer Frontmänner, dem Teenager Kim Simmonds (Gitarre) und Sänger Chris Youlden; ihr Blues klang anfangs so fundamental, dass sie noch 1967 John Lee Hooker auf Tournee begleiten durften. „Blue Matter“ war 1969 der erste große Verkaufserfolg von „Savoy Brown“. Plötzlich waren sie eine innovative Gruppe, an der sich junge Bluesmusiker auf der ganzen Welt orientierten. Bereits zu dieser Zeit begann die Band, Amerika zu touren und konnte in Venues wie dem Fillmore East von Billy Graham auftreten. Auf ihrem dritten Album „A Step Further“ befand sich mit „I´m tired“ sogar eine erste Hitsingle.

Mit „Raw Sienna“, einem ihrer besten Alben manifestierte „Savoy Brown“ den Sonderstatus; ein ganz eigener Stil zwischen Roots, Jazz und Rock begeisterte die Fans weltweit. „Needle and Spoon“ beispielsweise war einer dieser seltsamen Songs, die eine komplette Geschichte in drei oder vier Minuten erzählen konnten. Als das berühmte Album „Street Corner Talking“ 1971 in die US-Charts stieg, galt Savoy Brown vielen schon als amerikanische Band. Seither veröffentlichen Savoy Brown nahezu jedes Jahr ein Album; das Mitglieder-Karussell dreht sich ohne Unterlass. Bei dem Album „Boogie Brothers“ (1974) gesellen sich kurzfristig Stan Webb (Chicken Shack) und Miller Anderson zu Kim in die Band. Seit über 50 Jahren zelebrieren Savoy Brown also den Bluesrock. Jetzt ist die Band um Frontmann Kim Simmonds mit ihrem neuen Album „City Night“ zurück. Es ist das 40. Album der britischen Combo aus London. Nachdem ihr 2017er Album „Witchy Feelin’“ eine gute Platzierung in den Billboardcharts erreichte, sind die Erwartungen an dieses neue Werk besonders hoch gewesen.
Und „City Night“ erfüllt sie alle: Urgestein Kim Simmonds begeistert mit seinen Vocals und an der Leadgitarre. Er wird durch das beständigste Lineup in der langen Geschichte der Band ergänzt. Seit 2012 spielt er mit Pat DeSalvo (Bass) und Garnet Grimm an den Drums zusammen. „City Night“ enthält 12 energiegeladene Bluesrock-Songs, die Savoy Browns weltweite Fangemeinde wieder mal begeistern werden. Fazit: Gnadenlos gut!

Savoy Brown: „City Night“ ist auf dem Label Ruf Records erschienen.

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