Der Pianist Fred Hersch und die WDR Big Band
Der Pianist Fred Hersch und die WDR Big Band
Dem Jazzmusiker Fred Hersch ist es mit seinem hoch virtuosen und dabei glasklaren Spiel gelungen, eigene musikalische Fußspuren zu hinterlassen. Vergleiche mit Pianostars wie Keith Jarrett, Bill Evans oder Herbie Hancock sind hier fehl am Platz. Wer wie Hersch eine komplette Woche im New Yorker Traditionsclub „Village Vanguard“ Solokonzerte geben durfte, ist ohne Frage eine große Nummer. Die Tatsache spricht wohl für sich oder besser gesagt für ihn. Der „New Yorker“ schrieb kürzlich über Fred Hersch: „Einer der einflussreichsten Jazzpianisten und Komponisten seiner Generation – eine lebende Legende“. Fred Hersch, hat in seiner vier Jahrzehnte währenden Karriere ein breites Spektrum an Werken geboten. Kürzlich hat er gemeinsam mit der WDR Big Band ein neues Album mit dem Titel „Begin Again“ aufgenommen, arrangiert und geleitet von Vince Mendoza.
Das Album enthält neun von Herschs Originalkompositionen, die aus seinen verschiedenen Projekten stammen, darunter ein bisher unveröffentlichtes Stück. Mendozas makellose Orchestrierungen – robust und doch raffiniert, essentiell und doch dezent – unterstützen Herschs Gespür für Melodie und Ausdruckskraft und zeigen gleichzeitig die bemerkenswerten Fähigkeiten der mit einem Grammy ausgezeichneten WDR Big Band, die das Magazin DownBeat kürzlich als „eines der besten großen Jazzensembles Europas“ bezeichnete.
Der amerikanische Pianist hat sowohl als swingender Jazzer als auch als sanft ziselierender, halb klassischer Rubato-Spieler viel zu sagen, wie dieses Album beweist. Und so bleibt der Hörer bis zur letzten Note hellwach und ist fasziniert. Hersch ist ein Magier des modernen Jazzklavierspiels. Und das Wunderbare an dieser Magie ist, dass sie sich nicht als solche zu erkennen gibt, sondern mit der größten Natürlichkeit daherkommt. Eine runde Sache, die Lust macht, öfter in die CD reinzuhören.
Fred Hersch & The WDR Big Band: „Begin Again“ ist auf dem Label Palmetto Records erschienen.