Nicht einmal ein Jahr ist es her, dass das Oddgeir Berg Trio sein Debüt vorgelegt hat. Auf dem Papier war es der erfolgreiche Aufbruch einer jungen Band. In Wahrheit steckten hinter dem Projekt drei gestandene Session-Musiker, die in ihrer norwegischen Heimat bereits mit einigen der Besten gespielt hatten. Es hat sich ausgezahlt: „Before Dawn“ erhielt weltweit viel Lob, wurde in Magazinen wie All About Jazz, dem japanischen JazzSpace oder der Jazzthetik gefeiert.

Das neue Album „In The End Of The Night“ reflektiert mit traumwandlerischer Sicherheit einen Balanceakt. Einerseits findet man in Stücken wie „List“ das vertraute intime Zusammenspiel zwischen Berg und seinen Mitstreitern Karl-Joakim Wisløff und Klaus Blomvik. Das programmatische „The Escape“ spielt subtil mit elektronischen Sounds und lässt minimalistische Pianofiguren wie einen Elektro-Bass klingen. Noch mehr Experiment: Ja, der Opener „Vagabond“ ist der beste Beweis dafür. Minutenlang umkreist das Trio traumhafte Melodien, bevor Bassist Wisløff in einem spannenden Finale seinen Arco-Bass durch eine Fuzz-Box laufen lässt und den Geist von Jimi Hendrix beschwört.
Aufgenommen wurde auch diesmal im eigenen Bonker Studio in Oslo. Gerade einmal zwei Tage nahm sich das Trio Zeit und „In The End Of The Night“ war im Kasten. Spontane Augenblicke waren es vor allem, die zum Erfolg beitrugen und ein Album der Extraklasse entstehen ließ.

Erst „Before Dawn“, jetzt „In the End of the Night“ – das Oddgeir Berg Trio befindet sich auf einem grandiosen Höhenflug. Unterschwellige Grooves, bittersüße Harmonik und das Schwebende in Oddgeir Berg’s Klavierton das alles ergibt ein großes Ganzes, eine schier unerschöpfliche Vielfalt. Dieser neue Stern am Jazzhimmel glänzt heller als je zuvor. Ein großes Bravo!

Oddgeir Berg Trio: „In The End Of The Night“ ist beim Label Ozella/Vertrieb Nuzzcom erschienen.