Der US-amerikanische Musiker Watermelon Slim gilt als einer der authentischsten Bluesgrößen der heutigen Zeit. Dieser Tage hat er sein neues Album „Church of The Blues“ veröffentlicht. Mit von der Partie sind Bob Margolin (Gitarrist bei Muddy Waters 1973-80), John Nemeth, Nick Schnebelen, Albert Castiglia, Joe Louis Walker und Sherman Holmes von den Holmes Brothers.

Der kauzige Typ mit dem faltigen, verbrauchten Gesicht hat im Leben schon viel erlebt: Vietnam-Veteran, Arbeiter, Trucker und Sozial-Aktivist. Slim wurde über 20 Mal für den Blues Music Award nominiert und gewann in den Kategorien „Band of the Year“ und „Album of the Year“.

Watermelon Slim, bürgerlich William Homans, präsentiert neben einigen Klassikern des Genres von Howlin‘ Wolf, Muddy Waters und Fred McDowell sieben neue eigene Titel. Mit tiefer rauer Stimme, individuellem Slidegitarrenspiel und beachtlicher Mundharmonika-Fertigkeit macht sich der immer aufmerksame und kritische Beobachter Gedanken über die Lage der Nation („Charlottesville – Blues for my Nation“) und nimmt die Tradition des working songs wieder auf („Holler #04“). Im Song „Gypsy Woman“ gesellt sich Bob Margolin mit seiner Gitarre dazu und versetzt den Hörer zurück in die frühen Tage des Chicago Blues; inspiriert durch Bobs Mentor Muddy Waters. Der klassische Blues-Song „Saint Peter’s Ledger“ stellt die Frage, ob wir in den Himmel oder in die Hölle kommen. Verstärkung beim Gesang holt sich Slim in dem Song „Get Out of My Life Woman“. Sherman Holmes und John Nemeth singen mit ihm zusammen voller Power und Emotionen, und erinnern geradewegs an die klassischen Blues-Shouter der Vergangenheit. Keine Frage: Stilistisch kombiniert der Slidegitarrist und Harp-Spieler, der sich erst jenseits der 50 für eine Profikarriere entschied, dabei hauptsächlich Elemente aus dem Blues. Aber auch Ausflüge zu Americana und Folk sind hie und da vorhanden und legen so den Grundstein für ein ausgesprochen abwechslungsreiches Album.

Eindeutiges Fazit: Großartig, einfach nur großartig!!

Watermelon Slim: „Church of The Blues“ erscheint bei Northern Blues Music/Redeye/H’ART.