Gelungener Neuanfang für Sängerin Susan Wolf

Gelungener Neuanfang für Sängerin Susan Wolf

Nach Jahren der musikalischen Absenz kehrt Susan Wolf wieder auf die Bühne zurück. Auf ihrer dritten und von ihr als eigentliches Debütalbum bezeichneten Platte erzählt sie die Geschichte ihres Lebens, das schon bisher von großen Erfolgen, allerdings auch schweren Schicksalsschlägen und mutigen Entscheidungen geprägt war. Produziert wurde das zehn Titel umfassende Album „I Have Visions“ von ihren „dänischen Wikingern“, wie Susan sie liebevoll nennt, den Multiinstrumentalisten Nikolaj Heyman und Peter Dombernowsky. Diese sind durch ihre Zusammenarbeit mit internationalen Größen wie Giant Sand, Mark Lanegan oder Isobel Campbell bekannt geworden. Einfühlsam arrangierten die Dänen Wolfs Songs mit typisch alten amerikanischen Instrumenten wie Pedal Steel, Dobro und Twangy Tremolo Gitarre.

Nach erfolgreichen Tourneen durch Europa mit bekannten Größen wie Katie Melua, Mick Hucknall von Simply Red oder der US-amerikanischen Legende Giant Sand sowie musikalischen Stationen, die sie von New York über die Wüste Arizonas in den kalten Norden Europas führten, zog sich die Sängerin für mehrere Jahre in die Einsamkeit der Alpen zurück, um jetzt umso strahlender einen künstlerischen Neubeginn zu starten.
Melancholie und gleichzeitig Entschlossenheit liegen in der dunkel samtigen Stimme von Susan Wolf beispielsweise im Song „The Road“, dem ersten Lied ihres aktuellen Albums. Zu sphärischen Mellotron-Sounds, treibenden Riffs und subtilen Anklängen an den Soul und Pop der 60er Jahre erzählt die Singer-Songwriterin mit ihrer ausdrucksstarken Stimme von der Entschlossenheit mutig den eigenen Weg zu suchen. Musikalisch bewegt sie sich auf breitem Terrain, soll heißen zwischen Alternative Folk, Country, Americana und Singer-Songwriting. Eine fragile Ballade wie „Love, Faith, Hope“ steht da gleichberechtigt neben traurigen Midtempo-Nummern („100 Miles Of Pain“) und dem herzzerreißenden Soulsong „You Carry My Heart“. Das vollständig in Dänemark entstandene Studioalbum „I Have Visions“ ist ein sehr autobiografisches Werk. Dass sie nun auch wieder unter ihrem Geburtsnamen Susan Wolf anstelle des vom damaligen Lebensgefährten übernommen Tolloy auftritt, ist dabei Zeichen dieser Emanzipation und der Rückkehr zu sich selbst.

„I Have Visions“ ist ein leidenschaftliches Plädoyer, der inneren Stimme und der eigenen Berufung zu folgen. Fazit: Ein zeitloses Album, das viel Atmosphäre und Zauber versprüht. Susan Wolf hat einen Neuanfang gewagt, der mehr als gelungen ist. Absolut hörenwert!

Susan Wolf: „I Have Visions“ ist auf dem Label Jazzhaus Records im Vertrieb von inakustic erschienen.

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