Christoph Busse Quartet: Hommage an Erik Satie

Christoph Busse Quartet: Hommage an Erik Satie

2012 gründet Pianist Christoph Busse sein Quartett mit dem Bassisten Omar Rodriguez Calvo (Tingvall Trio), dem Percussionisten Néne Vásquez und zunächst Stephan Emig am Schlagzeug, jetzt Ray Kacynski und veröffentlicht „The Little Blue“. Aktuell ist Busses Album „The Velvet Gentleman / Satie“ auf dem Markt.

Wieder ist ihm und seiner Band Großes gelungen. Eigentlich auch kein Wunder, schließlich zählt Christoph Busse zu den besten Pianisten des Modern Jazz in Deutschland. Das gesamte Album „The Velvet Gentleman“ – übrigens eine Anspielung auf Saties Kleiderschrank, in dem sieben identische Samtanzüge hingen, die Satie trug, wenn er im Pariser Nachtclub in die Tasten griff – hat er dem französischen Komponisten gewidmet. Während viele Klassik-Pianisten dessen musikalisches Erbe mit spitzen Fingern anfassen, erlebt Satie in der Jazz-Szene ein kleines Revival. Und so erweist auch Busse dem französischen Exzentriker seine Referenz. Für Busse und seine Bandkollegen erweist sich Saties musikalisches Vermächtnis als wahre Fundgrube. Oft ist es die – für ein Quartett – ungewöhnliche Doppel-Besetzung aus Drums und Percussion, die für Klangfarben der besonderen Art sorgt. Mal laufen Conga und Schlagzeug parallel wie auf Schienen, mal bereichert der Venezolaner Nene Vasquez mit seinen Zwischentönen und Sounds die Sphäre der Kompositionen an exakt der richtigen Stelle.

Entstanden ist jedenfalls eine wunderbare Melange aus World-Jazz, eigenen Ideen des Quartetts und den Original-Kompositionen, an denen auch der Berufs-Gymnopedist Erik Satie sicher Gefallen gefunden hätte. Nichts zum Nebenherhören. Das heißt aber nicht, das Schmunzeln verboten wäre. Klare Kaufempfehlung!

Christoph Busse Quartet: „The Velvet Gentleman“ ist auf dem Label Laika-Records erschienen.

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