Der bayerische Liedermacher Hans Söllner hat nach Jahren seiner Schaffenspause sein 25. Album veröffentlicht. Der Titel „Genug“ entspricht Söllners derzeitigem Empfinden, er ist wütend. Wütend über den Rassismus und eine Politik, die seit Jahren am Bürger vorbei regiert. Hans Söllner hat die Faxen dicke und „die Schnauze voll“. Er ist einer der unbequemsten, systemkritischen Liedermacher und dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, sondern die Dinge beim Namen zu nennen. Er ist unangepasst und ehrlich, ein Musiker, den die Leute mögen weil er echt, authentisch ist und Klartext redet. Das, was Politiker nicht tun.

Der Song „Rassist“, eingespielt mit Banda Internationale, ist seine Antwort auf den Rechtsruck in Deutschland, Rassismus, Hetze, Hass, Fremdenfeindlichkeit, die AFD und ihre neuen Mitläufer: „Du Scheiß-Rassist schau das di schleichst, des is mei Heimat und ned dei Reich!“, heißt es in dem Lied.

Mit „Genug“ schrieb Söllner gleichsam ein „sag mir wo die Blumen sind“ für unsere Zeit, über Politiker, Niedertracht und Unmenschlichkeit. Söllner singt auf „Genug“ 13 Songs über Menschlichkeit, Kinder, Rassismus, Flüchtlinge, Hoffnung, Hass, und die Niedertracht von Politikern. Zur Geburt seiner Enkeltochter schrieb er das berührende Lied „Lotta“. Des weiteren ein Song über Tiere und die unendliche Tierquälerei in der Massentierhaltung. Der Liedermacher mit den systemkritischen Texten in bayerischem Dialekt, hatte zuletzt keine neuen Songs mehr veröffentlicht. Söllner war sogar nach eigenem Bekunden in einer Schaffenskrise und an dem Punkt, überhaupt keine neuen Lieder mehr aufnehmen zu wollen.

Doch Söllner hat sich mit dem neuen Album dann doch entschlossen weiterhin Kante zu zeigen. Da hat sich Einiges eingegraben. Er muss Stellung beziehen und Anprangern, er fordert Veränderung und Aufbegehren. Der „ewiger Revoluzzer“ aus Bad Reichenhall hat mit „Genug“ wieder einmal gezeigt, dass die Zeit reif ist für ein Umdenken und Eintreten für Menschlichkeit und Toleranz.

Hans Söllner: „Genug“ ist auf dem Label Trikont erschienen.