Dotschy Reinhardt verbeugt sich vor Charlie Chaplin

Dotschy Reinhardt verbeugt sich vor Charlie Chaplin

Sie trägt einen berühmten Namen und gilt als eines der großen Talente des deutschen Jazz: Dotschy Reinhardt, Nachfahrin des legendären Gitarristen Django Reinhardt. Er kreierte den so genannten Gipsy-Jazz. Dotschy Reinhardt hat sich von ihm inspirieren lassen und ihre eigene Version davon geschaffen.

Dotschy Reinhardt (44) ist Sängerin, Autorin und Landesvorsitzende der Sinti und Roma in Berlin, wo sie lebt. Trotzdem kehrt sie regelmäßig in ihre Heimatstadt Ravensburg zurück, besucht ihre Familie. Diese hat schon etliche berühmte Musiker hervorgebracht. Als Kind sprach Dotschy Reinhardt nur Romanes, die Sprache der Sinti und Roma.  Ihre Musik fusioniert traditionellen Jazz, den lebhaften Gipsy-Swing im Stil des Hotclub de France, Bossa-Einflüsse und auch Elemente der populären Singer-Songwriter Bewegung. Als Sängerin gilt Dotschy Reinhardt inzwischen als Rising Star in der deutschen Szene. Jetzt gibt es ein neues Album von ihr mit dem Titel „Chaplins’ Secret“. Darauf zu hören ist eine Komposition von Charlie Chaplin. Der Song „Swing Little Girl“ sei „so zauberhaft und wurde noch nie so richtig vorgestellt in einer vokalen Version“, betonte Reinhardt.

Für das Album hat sie auch einen Song auf Romanes aufgenommen, in der Sprache der Sinti und Roma. Es sei ein schöner Nebeneffekt, dass mit der Musik diese Kultur bekannter gemacht und die Menschenrechte thematisiert würden. Der Name ihres Albums soll auf die sagenumwobene Geschichte hindeuten, die Anfang der 90er-Jahre von den englischen Zeitungen thematisiert wurde. Demnach gab es einen Brief von einem Rom an Charlie Chaplin. Diesen Brief soll Chaplin bis zu seinem Tod in seinem Schreibtisch aufbewahrt haben.

Der Inhalt thematisiert seine Herkunft, erklärte Dotschy Reinhardt: „Der Rom hat geschrieben, ich weiß, wo du wirklich geboren worden bist, nämlich in einem Wohnwagen der Gipsy Queen nahe Birmingham. Dieser Brief wurde von seiner Tochter nach dem Ableben Chaplins gefunden. So kam es an die Öffentlichkeit, dass Charlie Chaplin angeblich Sinti- oder Roma-Wurzeln haben soll.“ Daneben gibt es mehrere Eigenkompositionen und Stücke von Django Reinhardt („Django’s Tiger“), John Pizzarelli („Da Vinci’s Eyes“) und Djavan („Carnaval No Rio“). Eine rundum gelungene Produktion.

Dotschy Reinhardt: „Chaplin’s Secret“ ist auf dem Label Galileo erschienen.

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