Global Griot: Weltumspannende Musik von Eric Bibb

Global Griot: Weltumspannende Musik von Eric Bibb

Von Kindesbeinen an war Eric Bibb, Jahrgang 1951, von Musik umgeben. Im Freundeskreis des Vaters, dem Folk-Sänger und Schauspieler Leon Bibb, begegnete er Musikergrößen wie Pete Seeger, John Lewis und Bob Dylan. Letzterer soll dem damals Elfjährigen folgenden Rat gegeben haben: „Keep it simple. Forget all that fancy stuff“– und Eric Bibb fand zum Blues. Im Dunstkreis dieses inspirierenden Umfelds entwickelte er sich mehr und mehr zum Multiinstrumentalisten mit eigenem Stil: einer Mischung aus Folk und Blues, gekrönt von einer Stimme, die einen schier vom Hocker haut. Seit gut vier Jahrzehnten reist Eric Bibb kreuz und quer um den Globus – mit Musik, die auf der Tradition des amerikanischen Blues basiert und Schattierungen von Folk und Gospel enthält. Er ist in jeder Hinsicht ein moderner Troubadour. Ein Journalist der Times schwärmte, Bibb besitze eine Stimme, für die es sich zu sterben lohne. Sein bisher größtes Gemeinschaftsprojekt ist sein neues Doppelalbum, aufgenommen in zwölf Studios auf drei Kontinenten mit mehr als 40 Musikern. „Global Griot“ heißt es und es ist in jeder Hinsicht einzigartig. Ein Griot, so steht es im Booklet, ist jemand, der „verantwortlich ist für die mündliche Überlieferung der Stammesgeschichte durch Musik, Lyrik und das Erzählen von Geschichten“.

Der Begriff Griot stammt aus Westafrika, wird von Eric Bibb hier aber neu definiert. Bibb sieht seinen Stamm in einer weltumspannenden Gemeinschaft von Musikern, die in ihren Liedern für Rassengleichheit, religiöse Toleranz und gleiche Chancen für alle eintreten. Und so lebt Eric Bibb auf „Global Griot“ diese offene Haltung auch musikalisch aus. Unterschiedliche Genres werden hier zitiert und miteinander verwoben, Musiker aus verschiedenen Kulturkreisen harmonieren miteinander. Neben einigen geschickt gewählten Coverversionen gibt es vor allem Eigenkompositionen, die Bibb aber in der Regel zusammen mit anderen Musikern geschrieben und aufgenommen hat, etwa ein Lied gegen die globale Ressourcen- und Wasserverschwendung zusammen mit dem Gitarristen Habib Koité aus Mali.

Im Bereich der Roots-Musik, der Verbindung zwischen traditioneller Musik und Pop, ist Eric Bibb sein bisher bestes Album geglückt – vielfältig, abwechslungsreich, mit großen Songs, die ganz ohne Effekthascherei auskommen. Rund 15 hochkarätige Musiker – Amerikaner, Europäer, Jamaikaner und zwei afrikanische Stars, der Malier Habib Koité und der Senegalese Solo Cissokho – waren an „Global Griot“ beteiligt, einem außergewöhnlichen Hörerlebnis und einem Meilenstein in Eric Bibbs bemerkenswerter Karriere. Dieses Werk gehört zu den ganz großen Produktionen des Jahres 2018, schlicht ein Meisterwerk!

Eric Bibb: „Global Griot“ ist auf dem Label Dixie Frog im Vertrieb von h’art erschienen.

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