Vom ersten Ton an faszinierende Musik
Vom ersten Ton an faszinierende Musik
Die Freude seiner Fans ist groß. Der norwegische Pianist Tord Gustavsen hat ein neues Album herausgebracht. „The Other Side“ bietet unglaublich viel. Große Melodien, subtile Grooves, eine musikalische Atmosphäre nach Maß, Sanftheit und Tiefe. Es ist der Nachfolger von „What Was Said“ aus dem Jahr 2016 und das erste Album des Tord Gustavsen Trios seit „Being There“ von 2007. Sigurd Hole ist neu am Bass und sein langjähriger Wegbegleiter Jarle Vespestad am Schlagzeug gehören zu seiner Crew. Das Programm – insgesamt 12 Stücke – umfasst neben Jazz auch alte skandinavische Hymnen und drei Choräle von Johann Sebastian Bach („Schlafes Bruder“, „Jesu meine Freude“, „Oh Traurigkeit“). Das Trio besticht durch herausragendes Zusammenspiel und einen wunderbar lyrischen Sound.
Klare Linien, in grandiose Spannungsbögen eingebettet, diskrete, doch präsente Bass-Fundamente führen zu klugen Reflektionen von Tradition und Moderne und zu erfrischender Eigenständigkeit. Mit ihrem subtilen Spiel treiben Drummer Jarle Vespestad und Sigurd Hole am Bass die Stücke voran, in denen Tord Gustavsen einmal mehr eine Wärme und Sinnlichkeit verströmt, die im Jazz Seltenheitswert hat. „Man muss nicht eine neue Sprache erfinden, um eine neue Geschichte zu erzählen“, hat Gustavsen einmal gesagt. Er hat sich bis heute an diese Maxime gehalten.
Quicklebendige Grooves und meditative Gelassenheit schließen sich bei diesem grandiosen Album nicht aus. Im Gegenteil, sie ergänzen sich vortrefflich. Alles passt wunderbar zusammen. Waren es zuletzt vier Quartett-Aufnahmen mit denen Tord Gustavsen glänzen konnte, ist er jetzt zum Trio-Format zurückgekehrt und zwar mit einem vom ersten Ton an faszinierenden Ergebnis.
Tord Gustavsen Trio: „The Other Side“ ist bei ECM/Universal erschienen.