Seine Markenzeichen sind: der klassisch geschulte, fein nuancierte Anschlag, das Gespür für rhythmische und harmonische Raffinessen. Die Rede ist von Enrico Pieranunzi. Vom einstigen Vorbild Bill Evans hat sich der italienische Pianist längst gelöst und zu einer eigenen, unverwechselbaren Spielweise gefunden, die ihn zu einem der ganz Großen unter den europäischen Jazzpianisten macht. Wahr ist auch: Er gehört zu den letzten großen Romantikern des Jazz. „Seine Musik singt“, schrieb der renommierte amerikanische Kritiker Nat Hentoff über den 1949 geborenen Römer Enrico Pieranunzi.

Rund hundert Alben, Preise wie der Echo Jazz 2014 oder der Django d’Or 1997 und nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit Größen wie Lee Konitz oder Chet Baker stehen auf seiner Habenseite. Sein spielerischer Umgang mit der jeweiligen Komposition, seine aus dem Augenblick heraus geborenen Variationen, Einwürfe, Kommentierungen und Spontanideen lassen die Funken fliegen, ganz gleich, was er gerade spielt. Auf seinem aktuellen in einem Kopenhagener Club live aufgenommenen Album „Blue Waltz“ hat er sich als Duopartner den jungen dänischen Bassist Thomas Fonnesbæk mit ins Boot geholt. Fonnesbæk hat sich in den vergangenen Jahren in die Weltelite der Jazzmusiker gespielt. Unter anderem spielte er mit Monty Alexander, Christian Sands, Justin Kauflin, Aaron Parks, John Taylor, Helge Lien, Paulo Freso, Harvey Mason und Adam Baldych. In Skandinavien erlangte er insbesondere durch seine Duo-Zusammenarbeit mit der Sängerin Sinne Eeg große Bekanntheit.

Beim ausverkauften Club-Konzert in Gustav’s Bistro zeigen beide Musiker ihr großes Können, viel Enthusiasmus und Leidenschaft. Man spürt förmlich wie das Publikum seine Freude hat bei dieser enorm swingenden Musik.

Beide musizieren auf hohem Niveau und sprühen nur so vor Energie, fordern sich gegenseitig heraus und machen aus diesem musikalischen Stelldichein ein höchst vergnügliches, erstklassiges Konzert. Fazit: Volle Punktzahl! Brilliant!

Enrico Pieranunzi / Thomas Fonnesbæk:  „Blue Waltz“ – Live At Gustavs ist bei Stunt Records erschienen.