Was man so hört und liest über Blundetto lässt darauf schließen, dass er ein etwas eigenbrötlerisches Genie ist. Neben seinem Job als Programmchef beim Pariser Sender „Radio Nova“ vergräbt sich Max Guiget – so sein richtiger Name – demnach am Liebsten in seinem Heimstudio um zu basteln, zu komponieren, aufzunehmen, zu produzieren und auch zu veröffentlichen. „Slow Dance“ heißt sein neuer Clou, ein Album voller verrückter Klänge mit einer guten Portion Reggae und Dub, Afrobeats bis hin zu Soul und Funk.

Der Sound-Tüftler hat zwölf crazy Songs im Programm von und mit etlichen crazy people. Etwa der minimalistische Track „History Dance“ gesungen von Kid Charlemagne. Der hat Gänsehaut-Potenzial. Auch „Story Never Told“ von Damé ist ein Hammersong, der einen nicht mehr loslässt. Eine weitere Perle auf dieser CD ist „Have A Little Faith“ von Ken Boothe. Viel Biss und Zauber versprüht „Passed The Worst“ mit dem aus Guyana stammende Sänger Jahdan Blakkamoore.“ Kein Unbekannter ist Biga*Ranx, dessen „Pontius Pilate“ den Abschluss dieser bemerkenswerten Veröffentlichung bildet. Dieser betörende Downbeat-Cocktail spiegelt das ganz persönliches Musik-Universum von Blundetto wider. Der Mann liebt das Spiel mit Popzitaten. Wie man hört, passt diese Musik angeblich bestens zum Clubtrend der gerade in Nordbrasilien en vogue ist. Alles wirkt unglaublich reduziert und ist dennoch druckvoll. Dieser Cocktail aus exquisiten Reggae-Vibes, inbrünstiger Soul-Attitüde und packenden Funk-Grooves ist einfach phänomenal. Man könnte das Ganzeauch als Musikgewordene Entschleunigung bezeichnen. Slow Motion at it’s best!

Blundetto: „Slow Dance” ist auf dem Label Heavenly Sweetness erschienen.